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Hunderte Nachbarn, ehemalige und zukünftige Mieter beim Tag der offenen Tür im Stadtfeld Moderne Wohnungen schlagen eine Welle

Von Michael Pieper 10.01.2013, 01:24

Hunderte Nachbarn, ehemalige und zukünftige Mieter haben das "Wellenhaus" im Wernigeröder Stadtfeld inspiziert. Unter den Besuchern war auch ein neugieriger Konkurrent von Wellenhaus-Chefin Kirsten Fichtner.

Wernigerode l "Ich finde das\'"Wellenhaus\' wirklich toll. Die Wohnungen sind schön geworden. Aber ich bleibe lieber in meiner alten Wohnung in der Elise-Crola-Straße. In unserem Eingang herrscht ein tolles Verhältnis unter den Nachbarn." So lautet das Fazit von Ilona Stagge nach einem Rundgang durch das "Wellenhaus" im Wernigeröder Wohngebiet Stadtfeld. Der Vermieter, die Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft (GWW), hat gestern die Haustüren im Walther-Grosse-Ring für die Bevölkerung geöffnet. Und die nahm das Angebot gern an. Bereits wenige Minuten nach Beginn des Tags der offenen Tür hatte sich am Hauseingang eine lange Schlange gebildet. Alle wollten wissen, was hinter der wellenförmigen Fassade entstanden ist. Unter den Besuchern waren neugierige Nachbarn wie Ilona Stagge, aber auch potenzielle neue Mieter, die sich von den GWW-Mitarbeiterinnen die unterschiedlichen Wohnungen zeigen ließen.

Prunkstück der Mehrfamilienhäuser und damit gestern auch der beliebteste Anlaufpunkt war eine der Dachgeschosswohnungen. Mit 111Quadratmetern und einer geschätzten Warmmiete von 900Euro pro Monat dürfte sie auch die teuerste sein. Auf der zugehörigen Terrasse mit Schloss- und Altstadtblick erläuterte Dieter Siegert den Fortschritt der Arbeiten. Der "Wellenhaus"-Bauleiter: "Wir sind im Plan. Ende Dezember ist die Fassade fertig geworden. Bis Ende Januar schaffen wir auch die Restarbeiten in den Wohnungen und in den Hausfluren."

Im Frühjahr wird der Walther-Grosse-Ring dann wieder zur Großbaustelle erklärt. Dann folgt Bauabschnitt Nummer zwei des Fünf-Millionen-Euro-Projekts. Bis Ende 2013 soll der Gesamtbau abgeschlossen sein.

Unter der namensstiftenden Fassade versteckt sich modernste Bautechnik. Vom einstigen DDR-Plattenbau ist nur wenig geblieben. Die energetische Sanierung bewirkt, dank neuer Außen- und Kellerdeckendämmung, modernen Fenstern und einer effizienteren Heizung, dass die Nebenkosten geringer ausfallen. "Wir brauchen weniger Energie, um die Wohnung aufzuwärmen. Und die Wärme bleibt länger erhalten", bringt es Bauleiter Dieter Siegert auf den Punkt. Das Haus genügt laut Bauplaner Dr.Hans-Jürgen Gaudig sogar den Anforderungen an einen Neubau. Er sehe im "Wellenhaus" erst den Auftakt einer Modernisierung des gesamten Wohngebiets. "Wenn wir das Stadtfeld umgekrempelt haben, könnte es zum Vorzeige-Stadtteil Wernigerodes werden", so der Planer.

Im Februar rechnet GWW-Chefin Kirsten Fichtner mit den ersten Unterschriften unter den neuen Mietverträgen. Ein Teil der Sanierungskosten wird sich in den höheren Mieten widerspiegeln.

Die Wernigeröderin konnte gestern übrigens auch ihren Konkurrenten begrüßen. Zwar pflegen Kirsten Fichtner und Christian Linde, Vorstand der Wernigeröder Wohnungsgenossenschaft, ein kollegiales Verhältnis, dennoch buhlen sie um die selben Mieter. "Die \'Welle\' wirkt positiv auf das gesamte Stadtfeld. Hier wird ein erheblicher Aufwand betrieben. Die barrierefreien Wohnungen finde ich gut. So können ältere Bürger länger selbstständig bleiben", sagte Linde anerkennend.