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Innenminister zu Gast in Veckenstedt Monika Bollmann sieht Sport auf den Dörfern in Gefahr

18.07.2011, 04:35

Veckenstedt (afi). Monika Bollmann hat Sorgen. Die Vorsitzende des Sportvereins "Fortschritt" in Veckenstedt sieht den Sport in der ländlichen Region gefährdet, weil sich für die notwendigen Ehrenämter immer weniger Interessenten finden. Zum anderen würden Programme zur Beschäftigung von Arbeitslosen auslaufen. Nun ist sie auf die Idee gekommen, mit einem Modellprojekt "einen kleinen Kreissportbund in Veckenstedt zu schaffen". Sie erarbeitete einen umfangreichen Entwurf zur Umsetzung ihrer Vorstellungen. Damit möchte sie dem Sport zu neuem Aufschwung verhelfen und gleichzeitig Arbeitsgelegenheiten schaffen.

Mit Unterstützung des Landtagsabgeordneten Bernhard Daldrup (CDU) hatte sie Innenminister Holger Stahlknecht (CDU), der auch für den Sport zuständig ist, in ihren Heimatort eingeladen. Am Freitag konnte sie ihn im Beisein weiterer Sportler, des Sportplatzplaners, der Landtagsabgeordneten Bernhard Daldrup und Dr. Ronald Brachmann (SPD) sowie Ortsbürgermeister Uwe Lutz im schönen Vereinsheim begrüßen.

Monika Bollmann berichtete, dass in den acht Orten der Gemeinde Nordharz nahezu 2000 Menschen aktiv Sport treiben, die dafür aber gute Voraussetzungen wünschen. Mit Unverständnis reagierte sie deshalb auf die Entscheidung, das Arbeitsverhältnis mit dem Platzwart, der drei Jahre im Rahmen des Förderprogramms "Kommunal Kombi" beschäftigt war, nicht verlängern zu können, weil dem derzeit die gesetzlichen Regelungen des Bundes entgegenstehen. Solche Förderung sei gegenwärtig in der Region nur im Raum Blankenburg sowie im Oberharz möglich. Idealerweise sollten, so ihr Wunsch, auch im Nordharz zwei bis drei neue Arbeitsplätze im Sport entstehen. Das Arbeitsspektrum müsste breitgefächert sein, von technischen Arbeiten über die Aktivierung von Menschen für den Sport bis zur Werbung von Sponsoren.

Holger Stahlknecht sieht die Veckenstedter in einer Art Vorreiterrolle bei der Entwicklung des Sports, brachte aber auch eigene Ideen ein und will weiter mit den Sportfreunden im Gespräch bleiben. Ihm schwebt eine Bündelung der Kräfte im ländlichen Raum vor. So könnten über eine geringfügige Erhöhung der Mitgliedsbeiträge möglicherweise zwei Arbeitsgelegenheiten mit Entlohnung von 400 Euro pro Person entstehen. Für solches Pilotprojekt sollte eine Art Anschubunterstützung möglich sein, äußerte sich der Minister zuversichtlich, der auch eine andere Veckenstedter Anregung aufgriff. Wünschenswert sei, bei künftigen Förderungen von Sportplatz-Erneuerungen, wie gegenwärtig im Ort, mit solch einem Zuschuss gleichzeitig eine mehrjährige Pflege finanziell mit zu unterstützen.