Zum Start in das neue Ausbildungsjahr Nachwuchssuche nicht überall erfolgreich
In vielen Unternehmen und Behörden hat gestern das neue Ausbildungsjahr begonnen. Auch in Wernigerode erhalten junge Frauen und Männer die Chance auf eine berufliche Karriere. Manche Firmen beklagen allerdings einen Nachwuchsmangel.
Wernigerode. Fünf Auszubildende hat Gudrun Otte, Personalchefin im Wernigeröder Rathaus, am Morgen begrüßen können. Franziska Kaiser (Langenstein) lernt Fachangestellte für Medien- und Informationsdienst/Bibliotheken. Nicole Huwald (Abbenrode), Niklas Stackfleth und Antonia Schäfer (beide Wernigerode) werden Verwaltungsfachangestellte. Für Lisa Watzka (Wernigerode) heißt das berufliche Ziel Gärtnerin. Mit Enrico Langhoff aus Wernigerode wird am 1. September ihr männliches Pendant seine Lehre im "Grünamt" aufnehmen.
Bei der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) haben am 1. August zwei junge Männer aus Emersleben bei Halberstadt beziehungsweise Stapelburg ihre Laufbahn zum Industriemechaniker für Instandhaltung begonnen, informiert Heide Baumgärtner. Nach Angaben der HSB-Sprecherin hat das Unternehmen damit jetzt acht Azubis, die am Westerntor geschult werden. Sorgen um fehlenden Nachwuchs gibt es nicht. Im Gegenteil, so Heide Baumgärtner: "Wir bilden auch für andere Bahnen aus."
"Hätten gern vier Lehrlinge gehabt"
"Wir hätten gern vier Lehrlinge gehabt", bedauert hingegen Marko Müller. Der Personalchef der Industriebau Wernigerode GmbH hat nur zwei Ausbildungsverträge abschließen können. Die beiden künftigen Betonbauer stammen aus Schierke und Barleben bei Magdeburg. Müller: "Es gibt nicht genügend beziehungsweise geeignete Bewerber." Das ist leider nicht die Ausnahme, sondern seit vier Jahren der Trend.
Erik Voigt beschäftigt aktuell drei Lehrlinge, zwei davon sind neu. Allerdings ist bis dato ein Platz frei, sagt der Geschäftsführer des Hasseröder Ferienparks. Gesucht wird noch ein Restaurantfachmann oder eine -frau. Die beiden jüngsten Mitarbeiter sind übrigens von Staßfurt in die bunte Stadt am Harz gezogen beziehungsweise in Quedlinburg zu Hause. Gern hätte Voigt auch Wernigerödern eine Chance gegeben, hier aber aus für ihn unerklärlichen Gründen bereits zum zweiten Mal in Folge niemanden anwerben können. Der Geschäftsführer: "Das ist bedauerlich. Wir sind schon froh, dass wir gute Leute gefunden haben."
Im Harz-Klinikum Wernigerode-Blankenburg beginnt das neue Ausbildungsjahr zwar erst in einem Monat. Nach Auskunft von Juliane Michaelis steht aber schon fest, dass 18 examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger für das eigene Haus und zwei vom Diakonie-Krankenhaus Elbingerode zum 1. September das Team verstärken werden. Die Qualitätsbeauftragte: "Erfreulicherweise stammen alle aus dem Landkreis Harz." Und: "Mit fehlendem Nachwuchs haben wir bislang keine Probleme."