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Neue Eis-ArenaLand dreht Schierke Geldhahn zu

Erneuter Rückschlag für den Bau der Feuerstein-Arena in Schierke: Das Land will kein Fördergeld mehr geben, Wernigerode sucht nach Lösung.

Von Ivonne Sielaff 12.07.2017, 23:23

Wernigerode l Hiobsbotschaft für die Wernigeöder Stadtverwaltung: Das Land dreht den Geldhahn für die Feuerstein-Arena in Schierke zu. Voraussichtlich wird kein weiteres Fördergeld für den Bau der Multifunktions-Arena fließen. Das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr habe die Stadt per E-Mail darüber in Kenntnis gesetzt, wie Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) am Mittwochabend informierte.

Das 8,445 Millionen-Euro-Projekt gilt als wichtiger Baustein der Schierker Ortsentwicklung und wurde bisher zu zwei Dritteln über das Programm „Stadtumbau Ost“ gefördert. Für die letzte noch ausstehende Scheibe von 720.000 Euro hatte die Stadt ebenfalls eine Zwei-Drittel-Förderung beim Land beantragt. Über die Gründe für den angekündigten Förderstopp war bis Redak­tionsschluss nichts bekannt.

Die Finanzierung der Multifunktions-Arena hatte in der Vergangenheit schon mehrfach für Schlagzeilen gesorgt. Beim Baustart im Mai 2016 waren noch Kosten von knapp 7,1 Millionen Euro veranschlagt worden. Im Laufe der Arbeiten hatte sich jedoch herausgestellt, dass das Geld bei Weitem nicht ausreicht. Der felsige Untergrund, Preissteigerungen und die Auftragslage in der Baubranche hatten zu Mehrausgaben von über 1,3 Millionen Euro geführt. Zuletzt hatte der Landesrechnungshof das Vorhaben unter anderem wegen der steigenden Kosten gerügt.

In einer Krisensitzung hat sich die Verwaltungsspitze am Mittwochnachmittag nun auf die weitere Vorgehensweise verständigt. Danach wurden die Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen informiert. Um die Fertigstellung des weit fortgeschrittenen Vorhabens zu garantieren, wolle die Verwaltung nach Möglichkeiten suchen, um die ausbleibenden Fördermittel mit Geld aus dem aktuellen Stadt-Haushalt zu kompensieren, sagte Peter Gaffert.

Die Verwaltung wolle dem Stadtrat bereits im August einen Vorschlag zur Diskussion und Entscheidung vorlegen, kündigte Andreas Meling an. Einen Baustopp werde es erst einmal nicht geben, so der Koordinator der Schierker Ortsentwicklungs-Projekte.

Die Arbeiten auf der Arena-Baustelle befinden sich derzeit in der heißen Phase. In den nächsten Wochen stehen die Anlieferung und die Montage der Dachkonstruktion an. Ziel ist es nach wie vor, die Arena im Dezember 2017 zu eröffnen.

Bei allem Frust gibt es auch eine gute Nachricht aus dem Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr. Die beantragten Fördergelder für die Schierker Kindertagesstätte werden voraussichtlich in voller Höhe genehmigt, so Stadtchef Gaffert. „Damit ist eine Fertigstellung im Jahr 2018 möglich.“ Auch bei der Sanierung der Kita waren die Kosten in die Höhe geschossen. Eine Million Euro wurde mit Zwei-Drittel-Förderung vom Land verbaut. Eine weitere Million fehlte, um die Arbeiten abzuschließen. Nachdem die Stadt Ende 2016 eine Absage kassiert hatte, wurden erneut weitere 660.000 Euro beantragt.