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Bürgerinfo Per Klick zum Wunschtermin

Die Wernigeröder Bürgerinfo bietet künftig eine Online-Terminvergabe an - auch um den Bedarf für den Sonnabend auszuloten.

Von Ivonne Sielaff 08.05.2018, 01:01

Wernigerode l Sonnabends auf oder zu? Bisher hat sich die Stadtverwaltung mehr oder weniger geweigert, die Öffnungszeiten der Bürgerinfo in Wernigerode auf den Samstag zu erweitern. Jetzt kommt etwas Bewegung in die Sache.

„Wir sind mit der EDV-Abteilung in Verhandlung“, informiert Ordnungsamtschefin Anja Münzberg. Wernigerödern soll es künftig möglich sein, Termine für das Verlängern von Ausweisen sowie das Ummelden des Wohnorts über eine Internetseite zu vereinbaren. „Wenn es Anfragen für Termine außerhalb der Öffnungszeiten gibt, könnten wir diese gebündelt auf einen Sonnabend legen.“

Das sei „zielführender, als da jeden Sonnabend drei Leute hinzusetzen, ein komplettes Gebäude zu unterhalten, und dann kommt keiner“, so Anja Münzberg weiter.

Das Angebot ist ein Kompromiss, der mit den Mitgliedern des Ordnungsausschusses vereinbart wurde. Stadträte wie Matthias Winkelmann (CDU) machen sich schon lange für die Samstagsöffnung stark. Zuletzt drängten er, Kevin Müller (SPD) und André Weber (CDU) auf eine Testphase.

Er führe gern jeden Auftrag aus, reagiert Ordnungsdezernent Volker Friedrich auf die Forderung. „So einfach ist das aber nicht, bei den Ressourcen, die ich habe.“ Personell sei es momentan nicht möglich, jeden Samstag anzubieten – auch nicht testweise.

Wie angespannt die Personalsituation in der Behörde sei, habe sich zuletzt während der Grippewelle Anfang des Jahres gezeigt. „Das war eine Katastrophe“, so der Dezernent. Die Öffnungszeiten mussten damals verkürzt werden, weil mehrere Mitarbeiter krankheitsbedingt ausgefallen waren.

Die aktuellen Öffnungszeiten seien mit 32,5 Wochenstunden „komfortabel und gut angenommen“, so Friedrich. Deshalb sei es ihm „ehrlich zuwider“, am langen Dienstag oder Donnerstag „zu sägen“, um den Sonnabend abzusichern.

Im Ordnungsamt habe man die letzten Wochen genutzt, um „bewusst auf den Bedarf zu achten“, ergänzt Anja Münzberg. Es habe keine einzige Anfrage für einen Termin am Sonnabend gegeben. Dennoch sperre sie sich nicht generell gegen eine Samstagsöffnung. Sollte es bei der Online-Terminvergabe plötzlich „einen Riesenansturm auf den Sonnabend geben, müssen wir ernsthaft überlegen, den Tag dauerhaft anzubieten“, so die Amtschefin. Kostenpunkt, das habe sie bereits ermitteln lassen, wären 35.000 Euro für Sach- und Personalkosten pro Jahr.

Matthias Winkelmann zeigt sich mit dem Kompromissvorschlag vorerst zufrieden. Wichtig sei ihm, dass „endlich Nägel mit Köpfen“ gemacht werden. „Einfach nur geht nicht, gibt‘s nicht“, so der CDU-Stadtrat. Fraktionskollege André Weber hofft auf eine Auswertung der Online-Termine und „verbindliche Zahlen“ nach der Sommerpause, um im Vorfeld der nächsten Haushaltsdiskussionen planen zu können.