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Personalmangel Vorsichtige Entwarnung in Hort in Wernigerode

Im Streit um die Hort-Betreuung an der Wernigeröder Liv-Ullmann-Schule greift das Jugendamt durch. 15 Kinder behalten zunächst ihre Plätze.

Von Holger Manigk 03.05.2018, 01:01

Wernigerode l Vorsichtiges Aufatmen unter den Eltern der Liv-Ullmann-Schüler in Wernigerode. Ihre Kinder werden vorerst im Hort der Schule für Geistigbehinderte weiter betreut. Zu diesem Ergebnis führten am Mittwochvormittag Gespräche zwischen dem Jugendamt des Landkreises Harz, der Elternvertretung, der Leiterin der Förderschule, dem Landesschulamt, dem Landesjugendamt und der Lebenshilfe – dem Betreiber des Hortes.

Die gemeinnützige GmbH hatte am Freitag 15 der 25 betreuten Hortkinder fristlos gekündigt. „Bei drei Sitzungen im April hatte uns die Lebenshilfe informiert, dass es Personalprobleme gibt“, sagt Mario Oerlecke vom Elternrat und Hortkuratorium der Ullmann-Schule.

Dafür, dass diese nicht zur Belastung für Eltern und Kinder werden, habe kurzfristig das Jugendamt gesorgt, teilt die Kreisverwaltung auf Volksstimme-Anfrage mit. Die Lebenshilfe habe „einen Bescheid mit sofortiger Wirkung erhalten“: Demnach müssen andere Mitarbeiter des Trägers, der in Wernigerode auch zwei Kindertagesstätten betreibt, die Betreuung und Förderung im Hort an der Liv-Ullmann-Schule mitübernehmen.

Diese Regelung gelte bis zu einer anderen Stellenbesetzung, berichtet Manuel Slawig. Damit sei die Betreuung der Schüler am Nachmittag zunächst abgesichert, so der Sprecher der Kreisverwaltung weiter.

Donnerstagvormittag gebe es einen weiteren Termin, bei dem geklärt werden soll, wie die Mädchen und Jungen bis zum 31. Juli weiter betreut werden. Zu diesem Datum hat der Landkreis Harz den Mietvertrag für die Horträume, in denen die Lebenshilfe arbeitet, aufgehoben. Ab 1. August soll sich ein anderer Träger um die Hortkinder der Ullmann-Schule kümmern. Interessenten dafür gebe es bereits, heißt es vom Jugendamt.

Aber: Die Lebenshilfe habe die fristlosen Kündigungen der Betreuungsverträge nicht zurückgenommen, teilt Slawig mit. „Diese Ungewissheit ist das Schlimmste“, sagt Mario Oerlecke. Wie der Vater bestätigt, habe am Mittwoch die Betreuung der 15 gekündigten Kinder – drei von ihnen fehlten wegen Krankheit – funktioniert. Er fürchte, dass es in den Pfingstferien Probleme geben könnte.

Dies sei einer der Gründe gewesen, weshalb Oerlecke am Wochenende Alarm schlug. Die Geschäftsführung der Lebenshilfe Wernigerode war am Mittwoch nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.