Petition Protest der Klosterfreunde
Eine Petition mit 5000 Unterschriften hat der Harzer Landrat erhalten. Gefordert werden weitere Zuschüsse für Kloster Michaelstein.
Blankenburg l Ein dickes Paket haben Torsten Michel und Heide Reinsch vom Förderverein „Gesellschaft der Freunde Michaelstein“ an Harzkreis-Landrat Martin Skiebe (CDU) übergeben. Es sind die Unterschriften von 4839 Menschen aus aller Welt, die darin fordern, dass sich der Landkreis Harz weiterhin in gleicher Höhe an der Finanzierung der Aufgaben im Kloster Michaelstein beteiligt.
„Anderenfalls besteht die Gefahr, dass ein Großteil der Angebote für Kinder und Jugendliche, die über den Landkreis hinaus bekannten Konzerte, Weiterbildung für Musiker aller Altersgruppen und vieles andere radikal zurückgefahren werden müssen“, heißt es in der Online-Petition. Hintergrund war die überraschende Kündigung der Finanzierungs-Vereinbarung des Landkreises im Juni dieses Jahres über den jährlichen Zuschuss von 200 000 Euro.
Bei der Übergabe der Unterschriften sagte Torsten Michel: „Bei allem Verständnis für Haushaltskonsolidierungen und Aufgabenbewertung traf uns diese Ankündigung wie ein Schlag in die Magengrube.“ Michel erinnerte daran, dass selbst die Stadt Blankenburg trotz eigener finanzieller Nöte ihr Versprechen einhalte und die Arbeit des Klosters mit jährlich 50 000 Euro unterstütze.
Auch wenn der Landrat Anfang September die Kündigung zurückgezogen hatte, seien die Unterschriften ein Zeichen für die breite Zustimmung und tiefe Verankerung des Klosters in der Bevölkerung. Die Übergabe verbinde sich mit der Hoffnung, so Michel, dass „Landkreis, Land und Stadt eine langfristige, tragfähige und verlässliche Finanzierungsbasis für Michaelstein“ vereinbaren.
Martin Skiebe kündigte an, dass der Vertrag bis 31. Dezember 2020 vollends erfüllt werde. Es werde aber gleichzeitig weitere Gespräche mit dem Land geben. Sein persönliches Ziel sei es, längerfristige Verträge zu schließen, um für alle Partner eine höhere Planungssicherheit zu erzielen – und das eventuell, so Skiebe, mit einer finanziell geringeren Beteiligung des Landkreises. „Bis 30. Juni 2020 sollten wir Klarheit haben“, sagte er.
Zudem betonte er, dass es zu keinem Zeitpunkt die Absicht gewesen sei, weder von der Kreisverwaltung noch vom Kreistag, Michaelstein in Frage zu stellen. Vielmehr sei die Entscheidung nicht zuletzt unter dem Druck des Landes entstanden, sämtliche Ausgaben kritisch zu prüfen. Allerdings sieht Skiebe – selbst ein bekennender Freund des Klosters Michaelstein – gerade das Land in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass der Landkreis Harz alle Entscheidungen selbstbestimmt treffen kann.