Elektrozaun durchgeschnitten Pferde von Koppel vertrieben und durch Wernigerode gejagt
Wernigerode (wb) l Das Zwölfmorgental ist offensichtlich kein gutes Pflaster für Christin Bierotte und ihre neun Pferde. Die sind momentan auf einer umzäunten Weide in der Nähe der Sprungschanze. Doch am vergangenen Mittwoch, zwischen 13.30 und 13.45 Uhr, hat ein Unbekannter den Draht des Elektrozauns durchgeschnitten.
Damit nicht genug. Der Täter jagte die Herde so lange, bis die Tiere aus der umzäunten Koppel flüchteten und einige von ihnen bis nach Hasserode kamen. Drei der Pferde wurden auf dem Hof der August-Hermann-Francke-Grundschule wieder eingefangen, bestätigt Polizeisprecher Uwe Becker. Seine Kollegen ermitteln derzeit gegen den Unbekannten, sagte Becker, der wie Christin Bierotte froh ist, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Sie schreibt an die Volksstimme: "Nicht auszudenken, wenn es zu Unfällen auf der vielbefahrenen Friedrichstraße gekommen wäre."
Es war nicht das erste Mal, dass ihre Tiere im Zwölfmorgental zur Zielscheibe geworden sind, berichtet die Pferdehof-Besitzerin. Früher waren die Tiere regelmäßig dort auf der Weide. Doch vor sieben Jahren sei es zu ähnlichen Vorfällen gekommen. Damals seien nicht nur Pferde die Opfer gewesen, auch eine junge Reitschülerin sei von einem Unbekannten belästigt worden, sagt Christin Bierotte. Die Ermittlungen der Polizei hätten aber nichts ergeben.
Wegen dieser Vorfälle hat sie die Pferde einige Jahre lang nicht mehr nach Wernigerode gebracht. Ein erster Versuch im vergangenen Jahr ging gut, doch nun müsse sie sich wieder Sorgen um ihre Tiere machen, sagt Bierotte.
Solche Vorkommnisse seien in der Region allerdings eher selten, sagt Polizeisprecher Becker. Er berichtet lediglich von einem Fall Mitte Mai in Drübeck mit zehn freilaufenden Pferden. Die Ursache sei jedoch unbekannt.
Für alle Fälle gelte aber, dass sich Zeugen bei der Polizei melden sollen.