Verkehrschaos Polizeikontrollen in Derenburg
Nach Kritik am zunehmenden Schwerlastverkehr und Negieren von Tempo 30 in Derenburg kommt Bewegung. Die Polizei will mehr kontrollieren.
Blankenburg l Zu schnelle Autofahrer, zu viele schwere Lkw – nach Kritik von Anwohnern in der Derenburger Innenstadt und dem Engagement der Harzer Blitzergruppe wird nach Wegen gesucht, des Problems endlich Herr zu werden. Wie Polizeihauptkommissar Jürgen Rudolf vom Polizeirevier Harz auf Volksstimme-Nachfrage mitteilte, haben in diesem und im vergangenen Jahr Geschwindigkeitskontrollen stattgefunden – „insbesondere nach Beginn der Bauarbeiten auf der B 81“. Ebenso sei bei der Streifentätigkeit solchen Verstößen nachgegangen worden. Rudolf kündigte an, das Problem nochmals an die beiden Regionalbereichsbeamten in Blankenburg und die Leitung des Revierkommissariats Wernigerode heranzutragen.
Verstöße gegen das Durchfahrtsverbot für Lkw über 7,5 Tonnen werden laut bundeseinheitlichem Bußgeldkatalog mit 75 Euro bestraft. „Eine Erhöhung der Verkehrsüberwachung ist generell als polizeiliches Ziel avisiert und wird bereits umgesetzt“, erklärte Rudolf, der auf Kontrollen von Verstößen an Ampeln in Wernigerode, Quedlinburg und Halberstadt verweist. Außerdem werde mit der Landesstraßenbaubehörde (LSBB) nochmals beraten, ob eine Tonnagereduzierung auf maximal 3,5 Tonnen möglich ist.
„Dadurch würde zukünftig verhindert werden, dass sich größere Fahrzeuge begegnen. Bei der momentanen zugelassenen Höchst-Tonnage kann es aufgrund der Größe der Aufbauten immer wieder zu den ,engen‘ Begegnungen kommen, auch wenn der aus Richtung Halberstadt kommende Transporter vorschriftsmäßig die Straße befährt, sich also im Rahmen der zugelassenen Tonnagebegrenzung bewegt“, so Polizeihauptkommissar Jürgen Rudolf.
Zur Situation in Derenburgs Innenstadt gab es auch Reaktionen bei facebook. So sei es laut User Christian Fleck nicht verwunderlich, dass sich niemand an Tempo 30 hält, weil die Geschwindigkeits-Begrenzung allein mit dem 30-Schild an der nächsten Einmündung bereits wieder aufgehoben sei. Er empfiehlt deshalb, an der Schlossvilla und am Markt jeweils ein Zone-30-Schild anzubringen. In anderen Kommentaren wird jedoch bezweifelt, dass dies etwas bringen würde.
Die Harzer Blitzergruppe hatte unlängst darüber informiert, dass die Landesstraßenbaubehörde in Halberstadt plant, die 30 mit dem roten Kreis als Markierung direkt auf die Fahrbahn aufzubringen, um die Geschwindigkeitsbegrenzung noch deutlicher hervorzuheben.