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Schokoladenstraße Süß, süßer, Wernigerode

Wernigerode und Schokolade gehören zusammen. Künftig sollen Naschkatzen das ganze Jahr über in die Stadt gelockt werden.

Von Sandra Reulecke 01.11.2016, 00:01

Wernigerode l Wer Schokolade mag, ist in Wernigerode an der richtigen Adresse. Mehr als 50 internationale Aussteller präsentieren auf dem Schokoladenfestival ChocolArt alles rund um das Naschwerk: gläserne Werkstatt, Pralinenkurse, Lesungen sowie ausgefallene Sorten und Kreationen zum Probieren.

Auch wenn das Festival nun endet, haben Naschkatzen genug Gründe, um Wernigerode zu besuchen. Die bunte Stadt soll zu einem Punkt der Schokoladenstraße werden. Dafür arbeiten die Wernigeröder Tourismus-Experten mit den Koordinatoren von „The Chocolate Way“ (englisch für Schokoladenstraße) zusammen.

Aber was verbirgt sich hinter dem süßen Namen? Es handelt sich um ein europäisches Tourismus-Projekt, das sich noch in der Entwicklungsphase befindet. „Sinn ist es, eine Schokoladenstraße durch ganz Europa zu begründen“, sagt Koordinatorin Sofia Roussou. Sie ist für die Tübingen Erleben GmbH tätig, die Deutschland für das Projekt vertritt. „Die Teilnehmer bekommen durch die Kooperation die Möglichkeit, ihre Angebote international zu vermarkten.“ Im Fokus steht die Schokolade. „Für uns sind sowohl kulturelle Einrichtungen als auch innovative, junge Unternehmen interessant“, berichtet Sofia Roussou.

Wer sich beteiligen darf, wird anhand eines Kriterienkatalogs – vergleichbar mit dem für Fair-Trade-Siegel – geprüft. So muss die Qualität der Schokolade überzeugen, aber auch das Arbeitsumfeld des Herstellers. „Wir wollen keinesfalls Massenproduktion fördern“, betont Sofia Rousou.

Sie informierte zum Auftakt der ChocolArt in Wernigerode über den aktuellen Stand des Projekts. So stellt die Internetseite die Teilnehmer vor, zudem sollen mehrsprachige Broschüren gedruckt werden. Zu der Veranstaltung waren Akteure aus der Tourismusbranche und den Destinationen sowie Anbieter eingeladen.

Sechs Länder sind bisher Teil des Projekt. Neben Deutschland gehören Großbritannien, Belgien, Italien und Frankreich dazu. „In Deutschland wollen sich bislang 150 Städte an dem Projekt beteiligen“, sagt Erdmute Clemens. Die Wernigeröder Tourismus-Chefin hält „The Chocolate Way“ für eine gute Vermarktungsmöglichkeit. „Das Interesse der Gäste an kulinarischen Angeboten hat deutlich zugenommen. Sie wollen etwas, was typisch für die Region ist“, erläutert sie.

Wernigerode sei prädestiniert als Teil der Schokoladenstraße, da die Stadt auf eine 165-jährige Schokoladen-Tradition zurückblicken kann und sich das Festival ChocolArt als ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender etabliert hat. „Viele Gastronomen und kulturelle Einrichtungen haben dafür Angebote zum Thema Schokolade entwickelt.“

Diese sollen nun ganzjährig zum Einsatz kommen. „Wir wollen Pakete mit solchen Angeboten für Ein- bis Drei-Tagesreisen schnüren“, sagt Erdmute Clemens. Dafür seien Kooperationen mit anderen Städten der Schokoladen-Straße denkbar. In der näheren Umgebung sind das zum Beispiel Halle und Bad Lauterberg.