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Einrichtung erfüllt Bauvorschriften / Mindestschülerzahl könnte erreicht werden Silstedts Dorfschule hat eine Zukunft

Von Michael Pieper 19.07.2013, 01:12

Die Aussichten auf einen langfristigen Erhalt der Silstedter Grundschule "Henning Calvör" sind gut. Politiker und Eltern wollen an einem Strang ziehen, um die vom Land geforderten Mindestschülerzahlen zu erreichen. Dafür müssen aber vor allem die Einwohner Reddebers mitspielen.

Wernigerode l Auf einer eiligst einberufenen Sondersitzung des Silstedter Ortschaftsrates haben Politiker, Vertreter der Verwaltung und Lehrer beraten, wie die Grundschule in dem Wernigeröder Ortsteil langfristig erhalten werden kann. Schnell wurde klar: Alle Beteiligten sind daran interessiert, für das gemeinsame Ziel an einem Strang zu ziehen.

Zu den Befürwortern gehörte auch Reddebers Bürgermeister Reiner Oppermann (parteilos), der in den Rettungsplänen eine gewichtige Rolle spielen wird. Grund für die Sitzung ist die Ende Mai vom Landtag beschlossene Verordnung zur Schulentwicklungsplanung.

Diese schreibt vor, dass Grundschulen ab dem Schuljahr 2017/18 mindestens 80Kinder unterrichten müssen, 20davon in der 1.Klasse. Nach jetzigem Stand erreicht die Silstedter Einrichtung diese Vorgabe nicht. Um das zu ändern, sollen in Zukunft auch die Kinder aus Reddeber in der "Calvör" lernen. Noch bis zum Schuljahr 2014/\'15 erfolgt die Einschulung in Heudeber. Danach sollen die Reddeberaner laut Eingemeindungsvertrag mit Wernigerode "in einer städtischen Einrichtung unterrichtetet werden", erläuterte Schulamtsleiterin Silvia Lisowski. Sie ergänzte in der Beratung: "Das könnte auch Silstedt sein."

Reiner Oppermann stimmte diesem Plan - auch im Namen seines Ortschaftsrates - zu. Gab jedoch zu bedenken, dass es bei mehreren Familien in Reddeber durchaus Tendenzen gebe, die Kinder lieber in eine Einrichtung in direkt in Wernigerode zu geben.

Um das zu ändern, planen Silstedts Bürgermeister Karl-Heinz Mänz (CDU) und die Pädagogen der Dorfschule einen Tag der offenen Tür, bei dem sich die Eltern von der Qualität der "Calvör" überzeugen lassen sollen.

Der Punkt Schülerbeförderung war von Cary Barner, Vorsitzende des Stadtelternrates, angesprochen worden. Detlef Brozio von der Kreisverwaltung nahm ihr jegliche Befürchtung, dass die Einrichtung eines Schulbusses zwischen Reddeber und Silstedt problematisch sein könnte. "Wenn sie sich für das neue Einzugsgebiet entscheiden, werden wir den Schülerverkehr einrichten", so Brozio.

Ebenfalls positive Vorzeichen für einen Erhalt konnte Schulamtsleiterin Silvia Lisowski verkünden. Die baulichen Voraussetzungen in Silstedt sind gegeben. Auch in diesem Punkt gibt es in der Schulverordnung des Landes Rahmenrichtlinien, besonders was die Raumgrößen angeht. Diese Bedingungen sind alle erfüllt, sagte Silvia Lisowski sichtlich erleichtert. Sie hatte dazu im Vorfeld mit Detlef Brozio das Gebäude besichtigt.

Auch die Hortbetreuung für die Mädchen und Jungen aus Reddeber ist gesichert, ergänzte sie. Zum einen liege eine Betriebserlaubnis für den Kindergarten in Reddeber vor, der die Aufnahme weiterer Hortkinder vorsieht. Zum anderen bestehe die Möglichkeit, die Schüler nach Unterrichtsschluss im Silstedter Hort zu betreuen.