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Straßenbau Neuer Straßenbelag an Rappbodetalsperre

Eine Monstermaschine bewegt sich langsam von der Rappbodetalsperre Richtung Rübeland. Am 11. November soll die Straße freigegeben werden.

Von Burkhard Falkner 04.11.2018, 00:01

Rübeland l „Wir sind zwei Wochen im Verzug, aber das wird aufgeholt“, zeigt sich Stefan Hörold optimistisch. Der Chef der Landesstraßenbaubehörde, Regionalbereich West, hat mit weiteren Fachleuten gerade die Großbaustelle an der Landesstraße 96 begutachtet.

Dort wird seit Ende September die Trasse vom Harzdrenalin-Parkplatz über knapp vier Kilometer Richtung Rübeland erneuert. Das Land nimmt etwa 1,4 Millionen Euro in die Hand, um die wichtige Zufahrt zur viel besuchten Rappbodetalsperre mit ihren touristischen Attraktionen instand und sicher zu halten. Die Arbeiten sind in vollem Gange.

Dabei kommt eine Neuentwicklung aus Sachsen-Anhalt zum Einsatz, genannt Kompaktasphalt. Das Verfahren kombiniert das Aufbringen von sonst drei einzelnen Belagschichten so, dass die zwei oberen davon, die Binde- und die Deckschicht, in einem Arbeitsgang aufgebracht werden. Das spart nicht nur Zeit, sondern sorgt durch eine spezielle Mischung von Bitumen, Splitt, Füll- und Kunststoffmaterial auch für eine länger Haltbarkeit des Belags, für Geräuscharmut und mehr Griffigkeit.

Erstmals eingebaut wurde die Doppelbeschichtung 2006 in die Bundesstraße 6 zwischen Blankenburg und Quedlinburg. Der neue Belag habe sich bewährt, sagt Baudirektor a. D. Werner Bleßmann, Mitverfasser eines Handbuches zum Straßenbau und Kenner sowie Befürworter dieses Verfahrens. Aus den Altbundesländern seien 2006 Bedenken vorgebracht worden nach dem Motto, sowas Neues ginge nicht, berichtet Bleßmann. Doch die Realität habe Straßenbauer in Deutschland überzeugt. Und er sei froh, dass dieses Verfahren auch hier zum Einsatz kommt.

Das Kompaktgemisch wird auf der früheren Straßenbreite von 6,5 Metern nach und nach aufgebracht. Dabei dockt Lastwagen für Lastwagen an die kriechende Riesenmaschine an, um in der Bewegung zu arbeiten, das Gemisch soll nicht erkalten. Kilometer für Kilometer entsteht so ein gleichmäßig mattschwarzes Band.

Der leichte Verzug von zwei Wochen bei dem Projekt sei nicht bei den Bauarbeiten entstanden, erläutert Hörold, sondern durch ein Entgegenkommen gegenüber dem Forstbetrieb. Der hatte wichtige Holztransporte zu erledigen, und es gebiete die kollegiale Zusammenarbeit, gemeinsam eine Lösung zu ermöglichen. Der Termin für die Straßenfreigabe, ursprünglich mal der 10. November, ändere sich nach derzeitigem Stand nicht viel: „Am 11.11. planen wir die Verkehrsfreigabe“, so Hörold.

Fertig saniert ist die Straße damit nicht. Denn nach der Deckenerneuerung wird die Trasse stellenweise mit neuen Leitplanken versehen. Vor allem im Bereich des Parkplatzes für den Urania-Aussichtspunkt und die Hängeseilbrücke seien Planken vorgesehen, um das wilde Parken von Besucherautos am Straßenrand einzuschränken.

Durchgezogen bis Rübeland würden die Leitplanken aber nicht. Sie sollen nur dort angebaut werden, wo es aus Sicherheitsgründen nötig ist.