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Aldi-Markt Supermarkt schließt wegen fehlendem Umsatz

Der Aldi in der Ilsenburger Straße in Wernigerode schließt. Senioren befürchten Verschlechterung ihrer Lebensqualität.

Von Ivonne Sielaff 31.12.2016, 00:01

Wernigerode l Die Bewohner des Seniorenparks in der Ilsenburger Straße sind entsetzt. Der benachbarte Aldi-Markt schließt am heutigen Sonnabend seine Pforten. Für immer. Für viele betagte Wernigeröder war der Supermarkt eine Einkaufsmöglichkeit, die sie bequem zu Fuß erreichen konnten. Die fällt nun weg. „Damit verliert Aldi viele treue Kunden“, ist sich Renate Schulze sicher. Per Flugblatt sind sie und andere Senioren über die bevorstehende Schließung informiert worden. Es gebe zwar einen weiteren Lebensmittelmarkt in der Nähe. „Dennoch ist das für uns eine Verschlechterung der Lebensqualität“, sagt Renate Schulze am Leser-Telefon.

Aldi lege größten Wert darauf, den Ansprüchen seiner Kunden und Mitarbeiter gerecht zu werden, teilt Nina Abraham von der Aldi GmbH & Co. KG Salzgitter auf Volksstimme-Nachfrage mit. „Allerdings müssen wir auch einige leider weniger frequentierte Filialen schließen.“ Seit mehreren Jahren habe man sich mit den gegebenen Möglichkeiten des Einkaufsmarktes in der Ilsenburger Straße beschäftigt und geprüft, inwieweit eine Vergrößerung baulich machbar und betriebswirtschaftlich sinnvoll wäre. Jedoch entspreche der Markt in Größe und Erscheinungsbild nicht den „innerbetrieblichen Vorgaben“, so Nina Abraham. Um diese Vorgaben zu erfüllen, müsste viel Geld investiert werden. Das Unternehmen habe sich allerdings „aufgrund des begrenzten Einzugsgebietes sowie auch rückläufigen Umsatzes“ dagegen entschieden. Der Markt wurde ersatzlos gestrichen, die Verkäuferinnen werden in anderen Filialen weiter beschäftigt. Der zum Jahresende auslaufende Mietvertrag wurde nicht verlängert.

Stattdessen werde in die zweite Wernigeröder Filiale in der Theodor-Fontane-Straße investiert. Das Unternehmen wirbt auf dem Flugblatt mit breiteren Parkplätzen, neuem Lichtkonzept und übersichtlicherer Warenpräsentation. Für Renate Schule und die anderen Bewohner des Seniorenparks kein Trost. Eine halbe Stunde inklusive Busfahrt würde man bis in die Theodor-Fontane-Straße brauchen. „Zu umständlich. Wir werden uns wohl eine andere Einkaufsmöglichkeit suchen müssen.“