Orchester Deutsche Einheit gibt feierliches Gründungskonzert auf dem Brocken Symbolischer Ort auch für junge Musiker
Das Orchester Deutsche Einheit ist jetzt offiziell gegründet, mit einem Konzert am Sonntagnachmittag auf dem Brocken. Unter der Leitung von Wernigerodes Orchesterchef Christian Fitzner erlebten die Premierengäste ein musikalisch abwechslungsreiches Programm.
Brocken. Es musste ein ostdeutscher Komponist sein, dessen Werk zum Konzertauftakt gespielt wurde. Schließlich, so begründete Christian Fitzner gestern Nachmittag, befinde man sich auf dem Brocken, das sei ostdeutsches Land. Hanns Eisler, der Schöpfer der nicht mehr benötigten DDR-Nationalhymne, wurde mit seiner "Ouvertüre zu einem Lustspiel" zum Auftakt gespielt. Es folgte ein abwechslungsreiches Programm, die Rezension des Volksstimme-Kritikers Hans Walter erscheint in Kürze.
Das Orchester Deutsche Einheit, ein Projekt des Wernigeröder Orchesterchefs Fitzner (wir berichteten), hat sich mit einem Konzert gegründet. Auf dem Brocken deshalb, weil dieser Harzer Berg ein Symbol für die deutsch-deutsche Teilung ist, genauso wie für die staatliche Einheit seit 1989, erklärte Oberbürgermeister Peter Gaffert. Er begrüßte Gäste aus Politik, Wirtschaft und Institutionen neben den Eltern der jungen Musiker "auf dem höchsten Ort Wernigerodes", dabei ausdrücklich seinen Amtskollegen aus Goslar Henning Binnewies.
54 Mädchen und Jungen, im Alter von 15 bis 22 Jahren, sie sind ehemalige Musiker aus Landesjugendorchestern und Musikstudenten, haben gemeinsam mit dem Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode gespielt. Ihre Heimat sind die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Der 20. Jahrestag der deutschen Einheit war das Initial für Christian Fitzners Idee, junge Musiker aus ganz Deutschland für ein gemeinsames Projekt nach Wernigerode zu holen.
Unterstützt wird das Orchester Deutsche Einheit von Bundes-Bildungsministerin Annette Schavan (CDU), den international erfolgreichen Künstler Kurt Masur und Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU). Für diesen Schirmherrn erklärte Staatssekretär Detlef Schubert (CDU), es sei richtig, dass die jungen Musiker auf dem Brocken gastieren, "hier in der höchsten Kammer unseres Landes". Auch sie würden danach streben, in ihrem musikalischen Fach an die Spitze zu gelangen. Schubert sprach davon, die Nachwuchsmusiker müssten dafür "kräftig üben und hart arbeiten – das verbindet uns beim weiteren Gestalten der deutschen Einheit".
Musikdirektor Christian Fitzner bekannte nach dem Gründunskonzert, er selbst sei von diesem Erfolg überrascht, habe man doch bislang nur wenig Zeit investieren können.
Er dankte allen, die das Projekt auf ihre Weise gefördert haben und weiter unterstützen wollen. Auch der umtriebige Wernigeröder Orchesterchef weiß, dass ein langer Atem notwendig sein wird, um seine Idee der Begegnung von Ost und West, von Jung und Alt, von Musik und Wirtschaft dauerhaft mit Leben zu erfüllen.