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Ereignisreiche Urlaubsvertretung für 31-jährigen Brandschützer Tobias Hellmund besteht "Hitzetest" gleich mehrfach

Von Jörg Niemann 02.08.2010, 08:10

Wernigerode. Ein Anfänger in Fragen Brandbekämpfung ist der 31-jährige Wernigeröder Tobias Hellmund nicht. Der Berufsfeuerwehrmann begann 1989 bei der Kinderabteilung in seinem Heimatort Schierke. Später ließ er sich zum "richtigen" Feuerwehrmann ausbilden und gehört zur hauptamtlichen Wachbereitschaft in Wernigerode.

Als kürzlich Stadtwehrleiter Frank Häusler einen dreiwöchigen Jahresurlaub antrat, da bestimmte er Hellmund zum Chef bei Brandeinsätzen. Für den Familienvater war dies die erste große Herausforderung, denn Tobias Hellmund traf die seit vier Wochen andauernde Serie von Großbränden in Wernigerode komplett.

Es begann mit der Abfallwirtschaft in Reddeber. Dem folgte der Carport in Minsleben, in der gleichen Nacht das in Flammen stehende Hotelzimmer im Stadtteil Hasserode, mehrere Waldbrände am Brocken und letztlich der Einsatz an der Unterengengasse.

Die meisten Alarmierungen gab es an Wochenenden, an denen Tobias Hellmund wie seine hauptamtlichen Kollegen eigentlich frei hätte und dann doch mit den Mitstreitern der freiwilligen Feuerwehren zur Brandbekämpfung anrücken musste. Um es vorweg zu nehmen: Hellmund hat in den drei Wochen ausgezeichnete Arbeit geleistet. Frank Häusler lobte ihn ausdrücklich: "Tobi hat es während meines Urlaubs nicht leicht gehabt, aber er hat einen 1a-Job erledigt."

Der so "geadelte" wollte davon aber wenig wissen. Bescheiden gab Tobias Hellmund zu bedenken, dass er ohne die ebenfalls schnell agierenden Kameradinnen und Kameraden der vielen freiwilligen Wehren auch nichts hätte ausrichten können. Sein Fazit: "Es lief wirklich alles wie am Schnürchen. Man hat gemerkt, dass die verschiedenen Wehren nicht zum ersten Mal zusammen im Einsatz waren." Und: "Aber vor allem bin ich froh, dass alle Einsatzkräfte, die meinem Kommando unterstanden, gesund wieder zu ihren Familien nach Hause zurückkehrten."

Frank Häusler hakte dort ein: "Es scheint ja so, dass irgendjemand bei einigen Bränden absichtlich nachgeholfen hat. Derjenige soll sich einmal vor Augen führen, dass er damit Menschenleben in Gefahr bringt." Der Stadtwehrleiter hofft, dass alle seine Kollegen mal wieder ein ruhiges Wochenende mit ihren Familien verleben dürfen.