1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Parkautomat kaputt, was nun?

Vandalismus Parkautomat kaputt, was nun?

Aufgebrochen, in die Luft gesprengt - in Wernigerode fällt ein Parkautomat nach dem nächsten dem Vandalismus zum Opfer.

Von Ivonne Sielaff 24.06.2018, 08:00

Wernigerode l "Hier Parkschein lösen" steht auf dem Schild. Geht aber nicht. Der Automat auf dem Großparkplatz in Drei Annen Hohne ist mit einer Plastiktüte überzogen. Er ist defekt, wie derzeit vier weitere der insgesamt 27 Geräte in Wernigerode. Die Ausfälle haben nicht etwa eine technische Ursache, sie wurden demoliert. Erst im Mai haben Unbekannte einen Automaten Unter den Zindeln aufgesprengt.
"Das sind Idioten, die sinnlos zerstören", sagt Ordnungsdezernent Volker Friedrich gegenüber der Volksstimme. Zwar hätten es die Täter zumeist auf Bargeld abgesehen, würden aber oftmals gar nicht an die Geldkassette herankommen. Was bleibt, sind "extreme" Vandalismusschäden. "Das ist furchtbar ärgerlich." Und nicht nur das. Der Stadt gehe durch die außer Betrieb gesetzten Automaten einiges an Einnahmen verloren. Die Reparatur der Automaten sei meist kompliziert, sagt Ordnungsdezernent Friedrich. Die Neubeschaffung koste inklusive aller Nebenleistungen etwa 6000 Euro. Größere Schäden würden der Polizei gemeldet und von der Versicherung übernommen werden. "Kleinere Schäden zeigen wir gar nicht mehr an." Das sei mit viel Aufwand verbunden und bringe am Ende nichts. "Aus der Erfahrung wissen wir, dass die Täter nicht gefasst werden."
Ein defekter Parkautomat bedeute allerdings nicht, dass Autofahrer generell kostenlos parken dürfen, betont Friedrich. "Sie sind verpflichtet zu schauen, ob es in der Nähe einen weiteren Automaten gibt. Die stehen meist in Sichtweite." Ist das nicht so, müsse die Parkscheibe mit der Ankunftszeit unter die Frontscheibe gelegt werden.
Ganz anders ist der Fall auf dem Parkplatz "Am Thälchen" in Schierke. Dort können Autos seit einiger Zeit ganz umsonst stehen. Der Automat war kaputt und wurde vor über zwei Jahren abgebaut. Die Stadtverwaltung hält die Stellflächen dort für Fahrzeuge, die höher als zwei Meter sind und nicht ins Parkhaus "Am Winterbergtor" passen, vor. Mit der kostenlosen Parkerei soll nun aber Schluss sein, kündigt Friedrich an. Die Stadt wolle zwei gebrauchte Geräte vom Nachbarparkplatz der Harzer Schmalspurbahnen ankaufen.
Das sind längst nicht die einzigen Automaten-Probleme, mit denen sich die Mitarbeiter im Ordnungsamt derzeit herumschlagen müssen. Nach der neuen Gebührensatzung müssten eigentlich weitere Automaten auf den Großparkplätzen der Stadt ausgetauscht beziehungsweise neu beschafft werden. Seit Ende April gilt für Wohnmobile, Lkw und Hänger eine Gebühr von 10 Euro pro Tag. Vorher mussten 5 Euro gelöhnt werden.
"Wir wollten das umsetzen und die Automaten umrüsten lassen", hatte Amtschefin Anja Münzberg im jüngsten Ordnungsausschuss informiert. Die zuständige Firma habe jedoch mitgeteilt, dass das technisch nicht möglich sei. "Denn der Magnetschalter kann nur ein bestimmtes Gewicht an Geld tragen", so Münzberg. "Entweder wir überlegen noch mal, oder wir brauchen neue Automaten." Diese Ausgabe sei aber für 2018 nicht im Haushalt vorgesehen. Dann müsse eben die Firma gewechselt werden, forderte daraufhin Reinhard Wurzel (CDU). Die Satzung und der Beschluss des Stadtrats müssten schließlich umgesetzt werden.