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Blankenburg Von Sydney über Berlin in die eigene Arztpraxis im Harz

Die medizinische Versorgung in Blankenburg wird um eine Alternative reicher. Anfang Juni eröffnet Chiropraktorin Laura Groom ihre Praxisräume in der Schleinitzstraße. Bürgermeister Heiko Breithaupt hieß die gebürtige Australierin willkommen.

Von Jens Müller 24.05.2021, 22:47
Laura Groom wird von Bürgermeister Heiko Breithaupt in Blankenburg begrüßt. Als Willkommens-Präsent überreichte er der Chiropraktorin ein gläsernes Stadtwappen.
Laura Groom wird von Bürgermeister Heiko Breithaupt in Blankenburg begrüßt. Als Willkommens-Präsent überreichte er der Chiropraktorin ein gläsernes Stadtwappen. Foto: Jens Müller

Blankenburg - Während es die einen in Großstädte wie Berlin zieht oder sogar ins ferne Australien, geht Laura Groom genau den umgekehrten Weg. Die 35-jährige Australierin ist mit ihrem Mann und Söhnchen William nach Blankenburg gezogen. Dabei spielten vor allem familiäre Bindungen eine Rolle. „Mein Mann ist gebürtiger Blankenburger“, erzählt die Medizinerin, die aus Sydney stammt und an der dortigen Macquarie University ihr Medizinstudium als Chiropraktorin erfolgreich abgeschlossen hat. Nach Stationen in den USA und Neuseeland zog es sie aber dann nach Deutschland. „Ich wollte nach dem Studium was anderes erleben“, sagt sie und bewarb sich Ende 2009 in einer Praxis in Berlin. „Ich hab sofort eine Antwort auf meine E-Mail bekommen“, so die Medizinerin, die sich wenig später mit einer eigenen Praxis selbstständig gemacht hat.

Von der Großstadt in die Kleinstadt

Nun zieht es sie mir ihrer kleinen Familie von der pulsierenden Großstadt ins beschauliche Blankenburg. Einige glückliche Umstände ließ ihnen die Entscheidung leicht fallen, wie sie sagt. So hat sich für ihren Mann hier vor Ort die Chance eröffnet, eine Software-Firma weiterzuführen. Und Sohnemann William kann von seiner Oma verwöhnt werden. „Wir haben uns das beide gewünscht, dass er einen engen Kontakt zu seiner Großmutter hat“, freut sich Laura Groom, die für ihre Familie sogar ein passendes Heim in der Harzstadt gefunden hat. Und nicht nur das: „Ein Punkt, nach Blankenburg zu ziehen, ist auch das Gymnasium, in dem zweisprachig unterrichtet wird. In Berlin ist es fast unmöglich, sein Kind in solch einer Schule in der Nähe seines Wohnorts unterzubringen“, berichtet die junge Mutter.

Stadtwappen als Willkommensgeschenk

Ihre Praxisräume wird sie Anfang Juni zunächst in der Schleinitzstraße 15 eröffnen. Mit vor Ort ist dann auch einer ihrer Kollegen aus der Berliner Praxis. Er stammt – passenderweise – aus Blankenburgs Partnerstadt Wolfenbüttel.

Diese Parallele freut nicht zuletzt Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU), der seine neue Einwohnerin persönlich im Rathaus begrüßt und ihr ein Willkommensgeschenk überreicht hat: ein gläsernes Stadtwappen. Er freue sich sehr, dass sich eine junge Medizinerin in der Stadt niederlässt, und das auf einem in der Region noch recht unbekannten Fachgebiet.

Babys und Schwangere werden betreut

Wie Laura Groom erläutert, ist die Chiropraktik eine ganzheitliche Behandlungsform, die sich vor allem dem Skelettsystem widmet, vor allem bei Blockierungen in Gelenken und bei Muskelverspannungen. Die speziellen Techniken helfen, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit des Körpers und dessen Leistungsfähigkeit zu verbessern, so die erfahrene Chiropraktorin. „Die Behandlung von Kindern und Schwangeren ist mir dabei eine besondere Herzensangelegenheit“, so die 35-Jährige. „Hier ist eine Lücke, die ich füllen kann. Von Babys bis hin zu Krebspatienten – um ihnen das Leben schmerzfreier zu machen.“

Zusammenarbeit mit Ärzten und Hebammen

Aus ihrer zwischenzeitlichen Tätigkeit in Braunschweig wisse sie, dass hier ein Bedarf bestehe. „Dort hatten wir viele Patienten aus dem Harz“, berichtet sie.

Aktuell führe sie viele Gespräche mit Ärzten, Hebammen und Physiotherapeuten, um auch eine enge Zusammenarbeit anzubieten. „Ich nehme ihnen nichts weg, sondern es kommt etwas hinzu – im Sinne der Patienten“, sagt sie. Dazu zähle beispielsweise auch die Behandlung von Leistungssportlern, wie sie sie bereits mit Profisportlern aus dem Eishockey, Hockey, Golf und Fußball erfolgreich praktiziert habe.