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Drübecker Rohrteich ist vollgelaufen - Chancen auf Renaturierung stehen gut Wasser ist wieder da, Bewohner folgen

Von Jörg Niemann 04.01.2012, 05:25

Drübeck hat eines seiner beliebtesten Ausflugsziele zurück. Seit wenigen Wochen ist der Rohrteich in Oehrenfeld wieder voll Wasser.

Drübeck l Der Rohrteich von Drübeck war im vergangenen Herbst häufig in den Schlagzeilen zu finden, nicht nur wegen der fehlenden Niederschläge. Auch wegen des Verdachts, dass Unbekannte den Zulauf manipuliert hätten, waren Behörden mit diesem Gewässer beschäftigt.

Diese Probleme sind mittlerweile vom Tisch. Wenn es schon nicht schneit, so haben zumindest die starken Regenfälle des Dezembers den Teich wieder volllaufen lassen.

Die ersten Enten haben sich schon häuslich eingerichtet, Blesshuhn, und im Frühjahr eine Menge Insekten werden das schützende Schilf zu schätzen wissen. Was fehlt, sind die Fische. Dazu fragte die Volksstimme bei Dominik Bruns, dem Vorsitzenden des Drübecker Anglervereins nach. "Wir als Pächter des Gewässers haben noch keinen Beschluss gefasst, was wir tun werden. Jetzt im Winter ist es ohnehin nicht möglich, Fische auszusetzen. Sollten wir uns aber für einen erneuten Fischbesatz des Teiches entscheiden, dann werden wir nur Forellen aussetzen. Alles andere ist zu unsicher", erklärt er.

Die Angler sind also vorsichtig geworden, denn die zuletzt ausgesetzten Edelkrebse und Fische sind im Sommer und Herbst mit sinkendem Wasserstand zur leichten Beute von Graureihern geworden oder auf dem Trockenen verendet. Deshalb favorisieren die Angler Forellen, die in wenigen Wochen wieder abgeangelt seien, wie Bruns begründet.

Der Vereinsvorsitzende hofft ebenso wie Ortsbürgermeister Günter Abel, dass es im kommenden Sommer nicht wieder solche Probleme mit dem Wasserzulauf gibt. "Die Untere Wasserbehörde hat bauliche Veränderungen am Zulauf vorgenommen, so dass nun ein steter Zufluss von Frischwasser gewährleistet sein müsste", hofft Dominik Bruns, der sich im Namen seiner Vereinsmitglieder für dieses Engagement herzlich bedankt.

Optimistisch zeigen sich sowohl der Anglerchef als auch der Bürgermeister, dass der Teich wieder mit Leben erfüllt wird. "Vor einigen Jahren war er schon einmal leer und hat sich kurz darauf wieder erholt. Warum sollte es diesmal anders sein", hoffen die beiden. So schön das pure Wasser auch wieder anzuschauen ist, ein Biotop ist der Teich aber damit noch lange nicht. Kleinstorganismen, Pflanzen und andere Lebewesen sind mit dem Austrocknen zunächst verschwunden.

Der Biologe Martin Wirth aus Darlingerode sieht dennoch gute Chancen, dass sich das Biotop schnell wieder erholt. Im Morast und an den Ufern hätten sicher viele Kleinstlebewesen überlebt. Auch der Zufluss habe neues Leben gebracht. Vor einem vorschnellen Fischbesatz warnt Wirth jedoch - es dürfte nicht genügend Nahrung vorhanden sein.