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Corona Wie das Blankenburger Jugendzentrum im Georgenhof die Krise meistert

Von Jens Müller Aktualisiert: 20.4.2021, 09:30

Blankenburg. „Und los!“ Kaum hat Sandra Schrader das Kommando gegeben und auf ihre Stoppuhr gedrückt, tritt der 15-jährige Joel in die Pedale seines Fahrrades. Gekonnt umkurvt er die bunten, auf dem Rasen des Georgenhofes aufgestellten Verkehrskegel, schafft auch die Fahrt rund um einen Hula-Hoop-Reifen und sogar die wackelige Holzwippe kurz vor dem Ziel. „Super!“, kommentiert Sandra Schrader die neue Bestzeit und zaubert ein Lächeln ins Gesicht von Joel. Er ist einer von nur fünf Kids, die an diesem Nachmittag ins Jugendzentrum Georgenhof gekommen sind. Immerhin. Denn auch dem beliebten Jugendclub an der Hospitalstraße hat die Corona-Pandemie zugesetzt.

Von März bis Mai ganz geschlossen

Nachdem zu Beginn der Krise im vergangenen Jahr das Haus von März bis Mai ganz geschlossen hatte, werden seither wieder Angebote unterbreitet. Nahezu an ein Wunder grenzte das Konzert von Kerstin Ott Ende September im Georgenhof vor mehreren Hundert begeisterten Besuchern. Noch immer erntet Regionaldiakon Johannes Spiegel skeptische Blicke, wenn er seinen niedersächsischen Kollegen davon berichtet, was die Blankenburger selbst in Corona-Zeiten alles auf die Beine gestellt haben. Unlängst wurde mit den Jugendlichen die Küche und der Flur im Haus gemalert.

Angebote für die Kids zeitversetzt

„Zum Glück hat uns keine weitere Schließung ereilt, dass niemand mehr zu uns kommen durfte“, ergänzt JuZ-Leiterin Sandra Schrader. Möglich macht das ein penibel umgesetztes Hygienekonzept mit regelmäßiger Flächen- und Handdesinfektion, dem täglichen Ausfüllen von Anwesenheitsblättern zur möglichen Kontaktverfolgung und zeitversetzte Termine, um in Kleingruppen mit bis zu fünf Kindern arbeiten zu können. Zudem müssen sich die Mädchen und Jungen vorher im Club anmelden. „Das funktioniert erstaunlich gut“, schätzen die JuZ-Betreuer ein, die ihre Angebote nun nicht einer großen Gruppe über den gesamten Nachmittag unterbreiten. „Wir bieten alles zwei- bis dreimal zu unterschiedlichen Zeiten an“, erläutert Sandra Schrader.

Spaß in kleinen Gruppen

Vieles spiele sich zudem im Außenbereich ab. Dort lädt sie beispielsweise zu sportlichen Aktionen wie Seilspringen und Hula-Hoop ein oder baut einen Fahrrad-Geschicklichkeitsparcours auf. „Alles läuft dann eben um 14.30 Uhr und dann nochmal um 16 Uhr. Das wichtigste ist aber: Die Kinder freuen sich, dass wir weiter für sie da sind.“ Mit dem Nebeneffekt, dass die kleinen Gruppen meist auch schnell ausgebucht sind.

„Wir versuchen immer ein buntes Angebot zu unterbreiten: thematisch, sportlich, kreativ“, ergänzt Johannes Spiegel, wenn auch die Gruppenstärken mit den Zeiten vor der Pandemie überhaupt nicht vergleichbar sind: Statt wie aktuell etwa 15 Kinder, tummelten sich im Georgenhof sonst 40 bis 50 Mädchen und Jungen aller Altersklassen.

Weiter für die Kinder da sein

„Wir sind aber vor allem dankbar, dass wir überhaupt haben öffnen dürfen. Deshalb wollen wir das Angebot auch so abwechslungsreich wie möglich gestalten“, betont Johannes Spiegel. Außerdem soll den Kids auch ein Raum gegeben werden, in dem Corona nicht das vorherrschende Thema ist. „Wir wollen weiter für sie da sein und auch mal fragen, wie es in der Schule oder zuhause läuft“, so der Regionaldiakon, der trotz aller Unwägbarkeiten bereits für den Sommer plant. So ist das Spielmobil bereits gut gebucht. Im Hof soll es in geschlossenen Gruppen Aktionen geben – sofern die Politik diese Pläne nicht durchkreuzt.

JuLeiCa-Mitarbeiterkurs gestartet

Aktuell ist in der vergangenen Woche ein neuer Mitarbeiterkurs für die Jugendleiter-Card JuLeiCa gestartet worden. „Wir wollen versuchen, soviel wie möglich veranstalten zu können. Die Kinder brauchen das“, haben Johannes Spiegel und Sandra Schrader erfahren können. Deshalb finden sie auch die Strategie sehr gut, die Schulkinder regelmäßig auf das Corona-Virus zu testen.

In dieser Woche können die JuZ’is unter anderem Wackelbilder selbst gestalten und mit Stapelsteinen bauen. Kommende Woche sind unter anderem Windspiele und Puzzles angesagt. Anmeldungen nimmt Sandra Schrader entgegen telefonisch und per WhatsApp unter der Nummer (01?51) 11?66?87?29