17. Internationales Höhlenbär-Symposium im Harz Wissenschaftliche Visite beim Rübeländer Höhlenbären
Erstmals machte das Internationale Höhlenbär-Symposium am Wochenende mit einer Gruppe von 57 Wissenschaftlern aus zwölf Ländern in Rübeland Station. Die Baumanns- und die Hermannshöhle gelten als bedeutsame "Bärenhöhlen". Sie waren den Experten längst bekannt. Selber gesehen hatten sie die Fundstätten aber bisher nicht.
Rübeland. Wenn Höhlenforscher einen Tourismusmagneten besuchen, muss es dafür einen besonderen Grund geben.
"Höhlenbär" heißt das Zauberwort, das zum 17. Symposium für dieses Urtier Forscher aus zwölf Nationen am Wochenende in den Harz führte. Sie kamen u. a. aus Belgien, England, Holland, Spanien, Rumänien und Österreich.
Nach der Begrüßung durch Cathleen Hensel, Tourismus- Chefin der Stadt Oberharz am Brocken, wies Exkursionsleiter Professor Wilfried Rosendahl auf die Bedeutung von Fundstellen wie in Rübeland hin. Wegen der massenhaft gefundenen Knochen hießen solche Höhlen auch "Bärenhöhlen".
Aus der Fachliteratur waren den meisten die Rübeländer Höhlen eigentlich längst bekannt. Gehören sie doch zu den nördlichsten Verbreitungsgebieten des Urzeitraubtieres in Deutschland, wie es hieß. Nun konnten die Forscher jedoch endlich die Fundstätten mal "live" in Augenschein nehmen.
Ute Fricke, selbst eine Hobby-Höhlenforscherin, führte den Trupp und wusste auch aus Expertensicht viel Wissenswertes zu berichten: Von den bisher erforschten 3,6 Kilometern der Hermannshöhle werden den Besuchern 900 Meter in eindrucksvollen Passagen gezeigt. Mit viel Glück können sogar Grottenolme beobachtet werden. So auch bei der Führung am Sonnabend.
Höchstes Interesse fanden natürlich die Höhlenbärknochen und deren Nachbildungen, die auf den legendären Bären hinweisen. Neueste Datierungen schreiben der Hermannshöhle ein Alter von 30 000 bis 35 000 Jahren zu, die Baumannshöhle gilt mit bis zu 45 000 Jahren als noch älter.
"Neben den Höhlenbären lebten in diesen unterirdischen Hohlräumen auch Hyänen, Rentiere, Höhlenlöwen, Eisfuchs und sogar Leoparden", so Professor Rosendahl.
Die Baumanns- und die Hermannshöhle war an diesem Tag nur zwei von insgesamt vier zu besuchenden Höhlen im Harz. Es ging auch noch in die Einhornhöhle bei Scharzfeld und in die Iberger Tropfsteinhöhle.
Für die 57 Teilnehmer, die es sonst nicht gewöhnt sind, untertage auf beleuchteten und betonierten Wegen zu forschen, schien dies in Rübeland zugleich auch ein lockeres Freizeitvergnügen zu sein.