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20 Jahre Jugendwaldheim "Drei Annen" Wo Schüler die Natur mit all ihren Facetten erleben lernen

Von Andreas Fischer 08.10.2010, 04:17

Am 3. Oktober 1990 ist in Drei Annen Hohne das erste Jugendwaldheim der neuen Bundesländer gegründet worden. Fast auf den Tag genau 20 Jahre später erinnerten jetzt bei einer Feierstunde Forstleute, Politiker und Mitarbeiter daran. Jugendliche Gäste präsentierten zudem die praktischen Ergebnisse ihrer Schnuppertage im Wald.

Drei Annen Hohne. "Seit ihrer Gründung haben sich die Jugendwaldheime zu waldpädagogischen Zentren entwickelt", sagte Dr. Hermann Onko Aeikens am Mittwochnachmittag während seines Vortrages zum 20-jährigen Bestehen der zwischen Wernigerode und Schierke gelegenen Einrichtung.

Das Jugendwaldheim "Drei Annen" mit seinen 35 Plätzen war am 3. Oktober 1990 als erstes Haus seiner Art in den neuen Bundesländern von der Landesforstverwaltung mit Unterstützung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald eröffnet worden.

Kernstück ist, so Sachsen-Anhalts Umweltminister, der Arbeitseinsatz von Jugendlichen im Wald und dies zu Rahmenbedingungen, die dem echten Berufsleben der Förster und Forstarbeiter entsprechen. Im bundesweiten Vergleich gilt das Modell der Jugendwaldheime im Land als beispielgebend. Die Schüler werden mit der Natur und dem Gedanken der Nachhaltigkeit bei der Bewirtschaftung vertraut gemacht. Aeikens: "Ich bin tief beeindruckt, mit welchem Engagement hier gearbeitet wird." Der Politiker warb dafür, die in den Einrichtungen praktizierte Praxisnähe verstärkt auf den Schulunterricht zu übertragen. Zugleich regte er an, in Kooperation mit den Volkshochschulen Erwachsenen landesweit solche naturnahe Bildung in den Jugendwaldheimen zu ermöglichen.

Die Feierstunde mündete in einem Erfahrungsaustausch, den Dietmar Specht, Leiter des Landeszentrums Wald, eröffnete. Karin Klinghardt, die das Jugendwaldheim "Lindenberg" in Blankenburg-Oesig leitet, berichtete mit Hilfe zahlreicher Fotos, wie der Wald für junge Leute zum Erlebnisraum und Lernraum wird, wobei der Spaß an der Tätigkeit in der freien Natur eine wichtige Rolle spielt. Die Heimleiterin dankte außerdem der Politik für die Unterstützung und warb dafür, eine ganzjährige Auslastung dieser Einrichtungen zu erreichen.

Rolf Geisthardt, Landesvorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, sprach davon, dass die pädagogische Arbeit in den Jugendwaldheimen "höchste Anerkennung" verdient. Landrat Michael Ermrich und Peter Gaffert würdigten das Engagement der Pädagogen bei der Erziehung der Jugendlichen. Die früheren Wohnunterkünfte für Arbeiter würden hervorragend genutzt, unterstrich Wernigerodes Oberbürgermeister. Gaffert schenkte dem "Drei Annen"-Team einen Harz-Reiseführer, Wanderkarten und ein Bürgermeisterspiel.

Corinna Krone, Leiterin des Jugendwaldheimes, und Sabine Mané, Leiterin des Betreuungsforstamtes Harz in Wippra, dankten für die Gaben und die vielen freundlichen Worte. Beide unterstrichen, die bisher geleistete erfolgreiche Arbeit fortsetzen zu wollen.

Die Besucher lernten anschließend während eines Rundganges das Haus näher kennen und informierten sich bei Schülern aus Landsberg über deren praktische Arbeit in der Natur. So bauen sie unter fachlicher Anleitung unter anderem Jagdkanzeln.Übrigens