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Stadtrat soll am Mittwoch entscheiden Wohin mit der Ilsenburger Jugend? Bürgermeister wirbt für Umzugspläne

Von Jörg Niemann 08.10.2010, 06:17

"Optimierung der Nutzung von städtischen Immobilien", heißt am kommenden Mittwoch ein Tagesordnungspunkt der Stadtratssitzung. Hinter dieser Bezeichnung steht eine wichtige Frage - Wohin mit der Ilsenburger Jugend?

Ilsenburg. Bürgermeister Denis Loeffke möchte den Ilsenburger Jugendtreff mehr in das Stadtzentrum verlegen. Das bisherige Domizil der Stadtjugendpflege hinter dem Sportplatz soll verschwinden. Die Baracken sind marode, an einigen Stellen soll das Dach defekt sein, und die Wände sind nicht wärmeisoliert. Es wird also im wahrsten Sinn des Wortes Geld zum Fenster hinausgeworfen. Allein 65 000 Euro seien für Dach- und Fenstersanierung nötig. Und auch danach würde die Wärme weiter durch die Mauern nach außen dringen.

Auf der anderen Seite gibt es in wenigen Wochen leere Räume in der alten Grundschule in der Faktoreistraße. Die bisherigen kleinen Gäste aus der Eichholz-Kindertagesstätte ziehen in den kommenden Tagen wieder in ihre frisch sanierte Tagesstätte. Die Räume der alten Grundschule würden praktisch ungenutzt sein. "Es wäre schade, wenn die für 150000 Euro sanierten Räume leerstehen würden und wir weiter oben am Sportplatz das Geld sinnlos verpulvern", meint Denis Loeffke und lud die Mitglieder der Ausschüsse für Kultur und Bau zu einer Ortsbesichtigung ein. Loeffke hat folgenden Plan: In die nach dem Rückzug der Tagesstätte leerstehenden Räume der alten Grundschule könnte der Hort der jetzigen Prinzess-Ilse-Grundschule einziehen. Dieser befindet sich gegenwärtig im Untergeschoss der Schule, soll aber inzwischen zu klein sein. Vom Platz her wäre der Umzug ideal. In den dann frei werdenden Bereich der jetzigen Schule könnten die Jugendpflege mitsamt Jugendclub einziehen. Selbst die Anordnung der Räume wäre ähnlich dem Club am Eichholz möglich.

Bei der Ortsbegehung der Ausschussmitglieder herrschte nach Loeffkes Aussagen offensichtlich weitgehend Zustimmung für die Pläne des Bürgermeisters. Der Umzug sei sinnvoll, die Kosten für den Umbau der alten Grundschule gering, und der Jugend der Stadt könne ein attraktiveres Domizil als bisher geboten werden. Allerdings weht dem Verwaltungschef von anderer Seite her Wind entgegen. In der jüngsten Schulkonferenz wehrte sich Schulleiter Frank Martin gegen die Umzugspläne des Stadtchefs. Er vertrat die Ansicht, dass der zusätzliche Platzbedarf für den Hort durch die Bereitstellung eines Klassenraumes zu erreichen sei. Und offenbar gibt es auch weitere Argumente gegen die Umzugspläne.

Die gesamte Problematik soll nun am Mittwochabend vom Stadtrat beraten werden. Eine Beschlussfassung dazu ist jedenfalls vorgesehen. Die Sitzung beginnt bereits um 17 Uhr in der Darlingeröder Sandtalhalle.