Höfe halten Hof Zeder bildet Dach für Urlaubsidyll
Der Garten- und Hofbereich von Sabine und Bernd Sauer ist ein Raumwunder. Für die Aktion „Höfe halten Hof“ geben sie Einblick in die Idylle.
Wernigerode l Kleines Haus mit viel dahinter – das trifft auf das Reich von Bernd und Sabine Sauer zu. Ein schmaler Gang führt zu dem Hof- und Gartenbereich, der sich wie ein 10 mal 70 Meter langer Schlauch hinter der Häuserzeile erstreckt. So viel zu den Maßen – denn das Kleinod der Sauers wirkt durch die verschlungenen Wege, durch versteckte Ecken und Winkel sowie durch die Vielfältigkeit seiner Gestaltung unendlich viel größer.
Den Mittelpunkt bildet eine Libanonzeder. „Man fühlt sich gleich wie im Mittelmeerurlaub“, sagt „Höfe halten Hof“-Experte Frank Schmidt, als er das Areal zusammen mit Lydia Seiler begutachtet. „Ein Prachtexemplar, das dem Garten Tiefe und Charme verleiht“, so Schmidt. Wie das Ehepaar zu dem mediterranen Baum gekommen ist? Herbert Bergfeld, der Vater von Sabine Sauer, hat zu DDR-Zeiten den städtischen Friedhof geleitet. Der Samen stammt von einem Zapfen in einem Trauergebinde. Er hat ihn hochgezogen und ausgepflanzt. Das ist jetzt über 50 Jahre her.
Noch viel länger sei das Haus in der Minslebener Straße im Besitz ihrer Familie, erzählt Sabine Sauer. Hier ist sie aufgewachsen, hier fühlt sie sich auch jetzt noch wohl. Dabei hat sich in den vergangenen Jahren einiges verändert. Der Hof ist neu gepflastert und barrierefrei gestaltet, „damit meine Mutter mit ihrem Rollator keine Probleme hat“, sagt die Hausherrin. Die schwarze Holzwand ist verschwunden. An ihrer Stelle steht nun eine Steinmauer – verkleidet mit Natursteinplatten, die an Italien erinnern. Wie auch Oleander, Aloe, Engelstrompete und die Palmen, die die Sitzecke verschönern.
Im Garten der Sauers gibt es viel zu entdecken. Der Seerosenteich mit Buddhastatue, der kleine Wasserfall und der mit Gräsern und Farnen umsäumte Sumpf versprühen asiatisches Flair. Der Nutzgarten mit Erdbeerpflanzen, Borretsch, Gewächshaus, Tomaten und Zucchini. Weiter hinten das Kräuterbeet mit Rosmarin - einem besonders üppig wachsenden und wohlriechenden Exemplar.
„Ihr Garten ist einzigartig gepflegt“, sagt Lydia Seiler. „Schön gemacht und sehr klug angelegt“, gerät die Gartenexpertin ins Schwärmen. Auch wenn die Sauers nicht immer gleich jeden Halm Unkraut entfernen, steckt viel Arbeit in dem Idyll. „Für meinen Mann ist das ein Ausgleich“, sagt Sabine Sauer. Der selbstständige Tischler würde oft nach der Arbeit im Garten arbeiten. „Wir haben beide Freude daran.“