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Förderkreis stellt Recherchen in der Ratswaage vor Zeugnisse von Spuren des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus im Harz

07.05.2012, 03:22

Wernigerode (im) l Gab es im Harz auch einen Widerstand gegen den Nationalsozialismus? Oder haben alle Bürger der Region das NS-Regime bewusst mitgetragen beziehungsweise sich auf ein dauerhaftes Leben in und mit diesem Staat eingerichtet? Zum Ende des vergangenen Jahres hat der Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Veckenstedter Weg eine Broschüre herausgegeben (wir berichteten), die sich mit einem schwierigen Thema beschäftigt.

Viele Betroffene leben noch und wollen Geschehnisse vergessen

Diese Frage zu beantworten ist nach Auffassung der Initiatoren, abgesehen vom Fehlen eines spürbaren und organisierten Widerstandes, auch deswegen nicht einfach, weil viele Betroffene heute noch leben und lieber vergessen wollen, was damals geschah.

Die Broschüre wird morgen ab 19Uhr von einigen der Autoren in der Ratswaage des Rathauses vorgestellt. Sie berichten dabei auch von ihrer Recherche und teilweise überraschenden Erfahrungen.

Der Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte hat sich auf die Spurensuche nach Aktionen gegen die Nazi-Diktatur begeben und auch einige gefunden. In der Publikation "Widerstand gegen den Nationalsozialismus im Harzkreis" werden Beispiele für Ungehorsam in Wernigerode, Ilsenburg, Blankenburg und Thale aufgeführt.

Der Widerstand, so gering er im gesellschaftlichen Leben damals auch erschien, zog sich auch im Harz durch alle Schichten. Arbeiter wie Bürgerliche, Christen wie Kommunisten, die sich von ihrer humanistischen Grundeinstellung leiten ließen und aus anfänglicher Mittäterschaft zu Gegnern des nationalsozialistischen Regimes wurden.

Widerstand gab es in allen Schichten der Gesellschaft

Die Broschüre kann nach der Veranstaltung erworben werden.

Der Wernigeröder Heimat- und Geschichtsverein lädt alle Mitglieder und Interessenten herzlich ein, heißt es in der Mitteilung der Initiatoren.