Wirtschaft Zu Gast beim Burgermeister
Big Mac, McCafé und Drive-In: Peter Gaffert besichtigte die McDonald‘s-Filiale von Mike Kraft am Dornbergsweg in Wernigerode.
Wernigerode l Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) besucht der Reihe nach Unternehmen in Wernigerode. Einen Einblick in die Filiale eines Weltkonzerns hat er im McDonald‘s-Restaurant am Dornbergsweg gewinnen können. Chef Mike Kraft ist kurz zuvor von einer Geschäftsreise zur Konzernzentrale in Orlando, Florida (USA) zurückgekehrt und berichtete dem Stadt-oberhaupt Brandaktuelles. „Es wird in Wernigerode bis 2019 das sogenannte Restaurant der Zukunft geben“, so Kraft.
Interaktiver und individueller werde der Restaurantbesuch ablaufen. So sollen sich die Fastfood-Fans an Touchscreens ihre jeweiligen Kreationen selbst zusammenstellen können. „Man muss sich das wie an einem Flughafenterminal vorstellen“, sagt Kraft.
Kostenloses W-Lan gebe es bereits seit 2008, der letzten Neuausrichtung des Großunternehmens. Damals wurde das „McCafé“ in den Filialen eingebettet, um Geschäftskunden zu locken.
Mike Kraft betreibt 13 McDonald‘s-Filialen im Raum Halle/Leipzig, in Halberstadt, Wernigerode und Blankenburg. Mehr als 400 Vollzeitmitarbeiter sind in seinen Läden beschäftigt. In ganz Deutschland gibt es 230 sogenannte Franchisenehmer. Für sie agiert der gebürtige Dresdner als Sprecher. Daneben engagiert er sich für die Ronald McDonald-Häuser, in denen Eltern schwerkranker Kinder nahe der Krankenhäuser untergebracht werden.
35 Jahre alt sei er gewesen, als er in das McDonald‘s-Imperium eintauchte. Dort lernte er zwei Jahre lang von der Pike auf die Arbeit in einem Schnellimbiss kennen. „Denn das gehört zwingend dazu, wenn man sich für eine Filiale bewirbt.“ Daneben müsse man eine nicht unerhebliche Menge an verfügbarem Eigenkapital nachweisen.
„Ich war einer der bestbezahlten Artisten Osteueropas“, verrät der gebürtige Dresdner. Früher arbeitete der einstige Hochseilakrobat sogar eine Zeit lang erfolgreich als Stuntman. Noch heute sei Sport seine große Leidenschaft. „Ich liebe die Natur, gehe gerne kitesurfen und bergsteigen“, verrät er. So engagiert sich Mike Kraft in der Sektion Wernigerode des Deutschen Alpenvereins. Über seine Kletterleidenschaft sei er auch ins Gespräch mit Peter Gaffert gekommen, den er bei der Gelegenheit in seine Filiale einlud. Und so präsentiert er dem Oberbürgermeister einige Fakten aus der Welt der Systemgastronomie: Die Wernigeröder Filiale zählt 38 Mitarbeiter. Es sei ein eingespieltes Team, die Fluktuation gering, erläutert Mike Kraft. Fünf bis sechs Prozent Umsatzsteigerung verzeichne die Filiale. An Halberstadt komme sie jedoch nicht heran. „In Halberstadt läuft der Laden so gut, dass überlegt wurde, ein zweites McDonald‘s zu eröffnen“, sagt er. Es sei einer der umsatzstärksten Standorte in Deutschland.
Wernigerode liege derweil im guten Durchschnitt. Einzig mit dem hohen Drive-In-Anteil von 53 Prozent steche die Filiale hervor. Dass mehr als jeder Zweite die Spezialitäten des Burger-Restaurants im Auto genieße, sei leider in der Stadt sichtbar, warf Gaffert ein. „Das ist immer wieder Thema“, so das Stadtoberhaupt. „Es gibt niemanden, den das mehr stört als mich“, so Kraft. „Es sieht allerdings noch sehr ordentlich aus, wenn man bedenkt, wie viele den Drive-In nutzen.“
Verkaufsschlager sei übrigens nach wie vor der BigMac.