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In Stapelburg rollen bereits am Montag doe Abrissbagger an - Wasserleben soll folgen Zufriedene Besucher nach der Ratssitzung

Von Jörg Niemann 01.06.2012, 05:20

Der Nordharzer Gemeinderat hat am Mittwochabend die nächsten Schritte für den Bau von drei Solarparks eingeleitet. Außerdem gab es eine bürgernahe Diskussion zu diesem Thema.

Veckenstedt l Mit großer Mehrheit hat der Nordharzer Gemeinderat am Mittwochabend weitere Schritte in Richtung der drei geplanten Solarparke eingeleitet. Die Abgeordneten gaben grünes Licht für die Verträge, die die Verwaltung mit den Investoren schließen muss.

Vor allem Regelungen zur Haftung bei Insolvenz der Betreiberfirmen und zum Rückbau der Anlagen wurden nach dem Willen der Abgeordneten nachgebessert. Ein weiteres Problem waren Bedenken, die Bürger, Institutionen und Ämter im Zuge der Bauplanung vorgebracht hatten.

Zu den Solarparks in Stapelburg und Wasserleben-Zuckerfabrik gab es nur wenige Bedenken. Eine für beide Seiten akzeptable Lösung wurde in die Bebauungspläne eingearbeitet, hieß es. Mehr Vorbehalte gab es gegenüber dem Vorhaben auf dem Wasserlebener Bahngelände. Das Ehepaar Silke und Daniel Schulz sowie Thomas Riehn aus der Straße der MTS nutzten die Bürgerfragestunde, um nochmals auf ihre Bedenken hinzuweisen. Unglücklicherweise war die eigentliche Diskussion der Abgeordneten zu diesem Thema erst zum Ende der Sitzung vorgesehen.

"Ich habe mich sehr gefreut, wie fair wir hier behandelt wurden."

Daniel Schulz, Anwohner

Der Ratsvorsitzende Bernd Waßmus bewies aber Fingerspitzengefühl und schlug dem Gremium entgegen der Geschäftsordnung vor, dass die drei Wasserlebener Bürger auch zu diesem Tagesordnungspunkt sprechen durften. Die Räte willigten ein.

Sowohl die Anwohner als auch der Investor, der durch Reinhard Lindner vertreten war, tauschten sehr sachlich ihre Argumente aus und setzten den Dialog nach dem Ende des öffentlichen Sitzungsteils außerhalb des Beratungsraumes fort.

"Ich habe mich sehr gefreut, wie fair und zuvorkommend hier mit uns verfahren wurde. Herrn Waßmus und den Abgeordneten danke ich für das Entgegenkommen. Nach den Gesprächen bin ich davon überzeugt, dass wir uns einigen können", erklärte Daniel Schulz nach der Sitzung. Und seine Frau fügte hinzu: "Ich möchte betonen, dass wir keine Gegner der Solaranlagen sind. Aber wir möchten als unmittelbare Anwohner der künftigen Anlagen so weit es möglich ist, nicht davon beeinträchtigt werden. Auch ich bin davon überzeugt, dass es zu einer einvernehmlichen Lösung kommt, die allen Interessen gerecht wird." Gegenstand der Kritik der Anwohner war ein verbesserter Blendschutz vor allem für die oberen Etagen ihrer Häuser sowie die räumliche Distanz des Wohnhauses zu den Solarmodulen.

Reinhard Lindner erklärte auf Volksstimme-Nachfrage, dass auf dem Gelände der ehemaligen Milchviehanlage in Stapelburg bereits am kommenden Montag die Abrissbagger anrollen werden. Bis auf eine Halle, die bereits an Stapelburger Gewerbetreibende verkauft wurde, werden alle anderen Gebäude und Silos abgerissen. Dort soll dann der Solarpark errichtet werden.