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Landwirtschaft 13 Bienenvölker arbeiten auf einem Feld bei Sandbeiendorf

Stephan Johannes Polzin ist ein Bio-Bauer aus Sandbeiendorf, der unermüdlich auf der Suche nach ungewöhnlichen Anbaupflanzen ist.

Von Hendrik Reppin 11.08.2021, 03:45
Hobbyimker Andreas Lange hat insgesamt 13 Honigbienenvölker auf den Buchweizenfeldern bei Blätz Nektar sammeln lassen.
Hobbyimker Andreas Lange hat insgesamt 13 Honigbienenvölker auf den Buchweizenfeldern bei Blätz Nektar sammeln lassen. Foto: Hendrik Reppin

Sandbeiendorf - Bio-Bauer Stephan Johannes Polzin probiert gerne Neues. „Ich habe zum Beispiel in diesem Jahr begonnen, Hirse anzubauen. Auch Emmer, eine Pflanze, die dem Dinkel sehr ähnlich ist, gedeiht auf den Feldern gut.“ Doch derzeit sehr stark nachgefragt sei sein Buchweizen.

„Nein, eine Getreidesorte ist das nicht“, erklärt der Bio-Bauer beim Treffen mit der Volksstimme. Es sei vielmehr ein Knöterich-Gewächs, das lange, bevor der Mensch das Getreide kultiviert hatte, bereits angebaut wurde. Nach einer langen Blütezeit werde der Buchweizen geerntet, die Pflanzen gedroschen, die Samen gereinigt und getrocknet.

Stephan Johannes Polzin ist fest davon überzeugt, dass die stärkere Bestäubung der Buchweizenblüten auch zu mehr Fruchtansätzen bei den Pflanzen führt.

Dass nun insgesamt 13 Bienenvölker an seinem Buchweizenfeld für einen höheren Ertrag an Früchten sorgen, sei durchaus vorstellbar.

Hobbyimker Andreas Lange ist überglücklich. „Ich bin ja ständig auf der Suche nach Standorten für meine Bienenvölker, um mehr Vielfalt in den Geschmack des Honigs zu bringen.“ Durch einen Zufall habe er davon erfahren, dass ein Bio-Bauer aus Sandbeiendorf auf einem großen Feld bei Blätz Buchweizen anbaut. „Ich hatte vor einigen Jahren bei einem Imkerkollegen Buchweizenhonig probiert und fand den Geschmack sehr interessant.“ Der sei zwar etwas herber, als die üblichen Honigsorten, doch gebe es für diese Geschmacksrichtung ebenfalls jede Menge Honigliebhaber.

Auf der Suche nach dem besonderen Honig

„So ein Buchweizenhonig ist etwas Besonderes.“ Der Hobbyimker aus Jersleben hat inzwischen schon etwa 100 Kilogramm Honig aus den Waben der Bienen herausgeschleudert. In den nächsten Tagen sei Andreas Lange dabei, den Buchweizenhonig in Gläser zu füllen und zu etikettieren. Am Ende werde so manches Glas Honig, den die Bienen in unmittelbarer Nähe von Sandbeiendorf zusammengetragen haben, auch im kleinen Bioladen vor dem Tor von Johannes-Stefan Polzins Bio-Bauernhof erhältlich sein.

„Ich bin sehr begeistert von dieser Zusammenarbeit: Ich freue mich, dass die Bienen die Blüten auf dem Feld bestäuben und damit einen Anteil am Ertrag leisten. Der Imker ist um eine besondere Geschmacksnote seines Honigs reicher. Damit haben alle gewonnen“, so der Bio-Bauer aus Sandbeiendorf. Er bezeichne es als großes Glück, den Jersleber Hobbyimker getroffen zu haben.

Hobbyimker Andreas Lange interessiert sich für die Honigbiene seit seiner Kindheit. „Mein Klassenlehrer in den ersten Schuljahren war ebenfalls begeisterter Imker“, erzählt Andreas Lange. Er habe den Erzählungen des Lehrers interessiert zugehört und sich seitdem immer wieder mit der Honigbiene und der Imkerei beschäftigt. „Durch diesen Lehrer wurde mir damals das Interesse für dieses tolle Hobby eingepflanzt.“ Vor etwa zehn Jahren habe er schließlich seinen Traum verwirklicht. „Fachleute hatten mir zum Start geraten, mich auf maximal fünf Bienenvölker zu konzentrieren. Inzwischen bin ich aber mit etwa 30 Völkern in der Region unterwegs.“

Zu Beginn habe er sich noch so manches Volk gekauft, doch inzwischen habe er das Wissen und viele Erfahrungen, um aus seinem Bestand ein neues Volk von Honigbienen zu bilden.

Bio-Bauer Stephan Johannes Polzin mit dem ersten Glas Buchweizenhonig von Hobbyimker Andreas Lange.
Bio-Bauer Stephan Johannes Polzin mit dem ersten Glas Buchweizenhonig von Hobbyimker Andreas Lange.
Hendrik Reppin