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Feuerwehr Kameraden rücken fast doppelt so oft aus

Ein Jahr mit einer so hohen Einsatzzahl, wie es sie noch nie gab, liegt hinter der Groß Ammensleber Feuerwehr.

Von Constanze Arendt-Nowak 07.01.2016, 00:01

Groß Ammensleben l Wenn Martin Kutscha als Ortswehrleiter der Groß Ammensleber Feuerwehr in alten Tätigkeitsbüchern der Feuerwehr blättert, muss er ab und an schmunzeln. Eben weil sich die Ereignisse sehr ähneln. So stellte er im Vorfeld der diesjährigen Jahreshauptversammlung erstaunliche Parallelen zwischen den Jahren 1980 und 2015 fest: „Gestartet sind wir im vergangenen Jahr am 1. Januar mit einem Brand in Samswegen und auch 1980 war der erste Einsatz ein Brand, zwar nicht in Samswegen, aber in Wolmirstedt“, blickte er zurück. Ebenso lassen sich ein Hochwasser im Ort sowie ein Sturmschaden am Bahnhof in beiden Einsatzstatistiken finden.

Die Wiederholung der Ereignisse lässt den Ortswehrleiter hoffen, denn 1980 als einsatzreicheres Jahr folgte ein Jahr mit null Einsätzen. Nach dem mit 40 Einsätzen besonders einsatzreichen Jahr 2015 wünscht sich er auch für seine Kameraden in diesem Jahr wieder mehr Ruhe oder zumindest wieder eine durchschnittliche Einsatzzahl von „um die 20“. „Wir hatten im Vergleich zum Vorjahr bei den Einsätzen eine Steigerung von 81 Prozent“, gab er zu bedenken. Nicht, ohne aber stolz zu erwähnen, dass die durchschnittliche Einsatzstärke pro Einsatz gegenüber 2014 erneut gesteigert werden konnte: „Wir waren durchschnittlich mit 15,4 Kameraden im Einsatz, bei zwei Einsätzen hatten wir die Fahrzeuge sogar maximal mit 21 Kameraden besetzt.“

Teilweise waren die Einsätze aber alles andere als Routine. Als Beispiele nannte Martin Kutscha einen Lkw-Unfall mit einer getöteten Person bei Wedringen sowie einen Stoppelackerbrand zwischen Bleiche und Meseberg, die nicht nur die Einsatzleiter an die Grenzen brachten. „Besonders bei dem Verkehrsunfall sind wir auch mit unserer Technik so gut wie an die Grenzen gestoßen“, resümierte der Ortswehrleiter.

Vor dem Hintergrund solcher Einsätze und auch der in die Höhe katapultierten Anzahl von Technischen Hilfeleistungen überhaupt zeigen sich die Kameraden der Groß Ammensleber Feuerwehr stolz, dass sie im Oktober vergangenen Jahres ein neues, hochmodern ausgestattetes Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug in Dienst stellen konnten. Unzählige Stunden haben sie mittlerweile investiert, um das Fahrzeug kennenzulernen.

Aber nicht nur an dem neuen Fahrzeug haben sich die derzeit 42 Mitglieder der Einsatzabteilung – davon acht Frauen – ausgebildet. „Es war eine Menge Holz, das wir im vergangenen Jahr runtergerissen haben“, fasste Martin Kutscha bezüglich der Dienstabende und der Lehrgänge auf verschiedenen Ebenen zusammen. Hinzu kommen noch zahlreiche Stunden, die die Mitglieder der Feuerwehr – von der Jugend über die Einsatzabteilung bis zur Alters- und Ehrenabteilung – für das kulturelle Leben in Groß Ammensleben investiert haben. Nachdem im vergangenen Jahr die 1050-Jahr-Feier in Groß Ammensleben auch für die Feuerwehr zu den Höhepunkten zählte, laufen derzeit die Vorbereitungen für das 120-jährige Bestehen der Feuerwehr auf Hochtouren. Das Fest soll am 10. und 11 Juni gefeiert werden.