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Ecole Barleben Junge Tüftler gewinnen Publikumspreis

Beim Wettbewerb in der Langen Nacht der Wissenschaft hat „Die schräge 2a“ der Ecole-Grundschule den Publikumspreis gewonnen.

Von Vivian Hömke 25.05.2016, 01:01

Barleben/ Magdeburg l Sie haben zwar nicht den 1. Preis gewonnen, dafür aber die Herzen der Zuschauer. „Die schräge 2a will hoch hinaus“ – so lautete das Motto, mit dem die Kinder der Klasse 2a der Barleber Ecole-Grundschule am vergangenen Sonnabend beim Konstruktionswettbewerb der Hochschule Magdeburg-Stendal angetreten sind. Der Wettkampf fand im Rahmen der 11. Langen Nacht der Wissenschaft statt.

Die Grundschüler seien zwar in diesem Jahr erneut als „Außenseiter, aber mit umso mehr Mut und Elan“ an den Start gegangen, sagt Mike Kersten, der die jungen Tüftler wie viele andere Eltern unterstützte. „Die schräge 2a“ trat gegen Studierende und Auszubildende an – allerdings außer Konkurrenz. Der Grund: Die Konstrukion, die sie bauten, entsprach nicht den vorgegegebenen Maßen, sie war zu groß. „Wir wollten eine kindgerechte Lösung bauen, keine hoch wissenschaftliche“, erklärt Mike Kersten. „Und wir wollten nicht technisch gewinnen, sondern den Show-Wettbewerb“, fügt er hinzu. Die Kleinen sollten verstehen, was passiert und ihnen sollte etwas fürs Auge geboten werden.

Beim 5. Wettbewerb dieser Art, den die Hochschule und der Maschinenbauverein Magdeburg ausriefen, drehte sich alles um die geneigte Ebene. Die Aufgabe bestand darin, eine Kiste, gefüllt mit bis zu 30 Litern Wasser, eine Schräge herunter und anschließend wieder hinauf zu manövrieren – und zwar ohne Antrieb.

Dafür hatten sich die Mädchen und Jungen der Klasse 2a zusammen mit ihren erwachsenen Helfern etwas Besonderes ausgedacht: Sie bauten ein fast zwölf Meter hohes Gerüst mit einer losen Rolle. Beim Aufbau half eine Fachfirma. An dem Gerüst wurde ein Schulranzen befestigt. Die Kiste mit Wasser wiederum hatte ein kleines Loch, das mit einem Luftballon verschlossen wurde, erläutert Mike Kersten. Außen war eine Mausefalle inklusive Nadel angebracht. Als nun die Wasserkiste die Schräge hinunterfuhr, fuhr der Ranzen den Turm hinauf. Als die Kiste am unteren Ende der geneigten Ebene anschlug, wurde die Falle ausgelöst, der Ballon platzte, das in der Kiste befindliche Wasser lief langsam aus. Dann passierte für kurze Zeit nichts. An dieser Stelle, sagt Mike Kersten, müssen die Zuschauer wohl gedacht haben, der Versuch sei nicht geglückt. „Nach fast einer Minute Spannung und Stillstand bewegte sich der Kasten plötzlich wieder und schoss, wie vom Blitz getroffen, auf eine Weite von sagenhaften elf Metern“, beschreibt der Vater das Szenario.

Die Lösung: Als genügend Wasser aus der Kiste gelaufen war, wurde der am anderen Ende einer Schnur befestigte Schulranzen schwerer als diese und zog sie wieder hinauf. „Das hoch aufregende Spektakel machte auch die letzten der vielen hunderte Gäste auf dem Hochschul-Campus neugierig“, heißt es weiter.

Am Ende gewann das Team der Hochschule Magdeburg-Stendal zwar den offiziellen Wettbewerb mit einer zurückgelegten Strecke von 7,90 Metern. Die Klasse 2a der Ecole-Grundschule sicherte sich jedoch für die originellste Lösung den Publikumspreis und gewann damit pünktlich vor der Klassenfahrt 400 Euro für die Klassenkasse. Dies war laut Mike Kersten sogar der am zweithöchsten dotierte Preis. „Alle jubelten, erhielten tolle Erinnerungsfotos und versprachen, nächstes Jahr wiederzukommen – diesmal als offizielle Wettkampfteilnehmer.“