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Jahreshauptversammlung: Schalmeienorchester Groß Ammensleben blickt auf 52. Saison zurück 36 klangvolle Auftritte mit einem Weltrekord

Von Karl-Heinz Klappoth 21.02.2013, 02:19

Zu den Höhepunkten, auf die sich die Musiker des Schalmeienorchesters Groß Ammensleben in diesem Jahr vorbereiten, gehört der Sachsen-Anhalt-Tag in Gommern. Dem Klangkörper aber machen mit Blick auf die neue Saison weniger die musikalische Qualität als eine einheitliche Kleiderordnung Sorgen.

GroßAmmensleben l "Wir machen Musik, weil es uns Spaß macht." Was Karl-Heinrich May, Vorsitzender des Schalmeienorchesters, auf der Jahreshauptversammlung aber nicht vergaß zu erwähnen, dass Musik, soll sie gut klingen, Fleiß und Disziplin voraussetzt. Geprobt wird bei den Blauröcken sonntags und montags im Versammlungsraum der Feuerwehr. 41 aktive Musiker zählt der Klangkörper.

Das Gros der Mitglieder war vor Ort, als die stellvertretende Vorsitzende Walburga Dedens eine beeindruckende Bilanz zog: Die Schalmeienkapelle war im vergangenen Jahr 36Mal nicht zu überhören und dabei stets für eine Überraschung gut.

Die musikalische Qualität und das Repertoire des Ensembles haben sich längst über die Ortsgrenzen hinaus herumgesprochen. In allerbester Erinnerung ist das gemeinsame Musizieren mit weiteren 39Schalmeienkapellen im Vorjahr in Plodda bei Bitterfeld, als ein Weltrekordversuch zum Eintrag in das "Guiness-Buch der Rekorde" gestartet wurde. 812 Musiker haben seinerzeit gemeinsam fünf Titel plus Zugabe gespielt. Ein nachhaltiger Moment, an den die Mitglieder gern zurückdenken.

Vergessen haben die Musiker aus der Niederen Börde im vergangenen Jahr aber auch nicht ihre "Pflichtaufgaben", wie Karl-Heinrich May betonte. So ist das Orchester bei keinem Feuerwehr-Geburtstag im Landkreis wegzudenken, marschiert bei Fackel- und Lampionumzügen vorne weg, und wenn in Groß Ammensleben der Maifeiertag anbricht, holen die Musikanten traditionell die Bevölkerung aus den Federn. Für den richtigen Ton aber sorgte der Klangkörper 2012 auch zur 1075-Jahr-Feier in Mose, begleitete den Festumzug in Glindenberg, sorgte für beste Unterhaltung zum Auftakt der Karnevalssaison am 11.11. in Gutenswegen.

Auch der Terminkalender für 2013 ist gut gefüllt. Fest zugesagt haben die Musiker um Karl-Heinrich May bereits den Auftritt anlässlich der Feierlichkeiten der Groß Ammensleber Jugendwehr, die im Juni 50 Jahre alt wird.

Nicht endgültig entschieden dagegen ist die Teilnahme beim Sachsen-Anhalt-Tag in Gommern am 30. Juni. Eine Sorge, die die Musiker bewegt, sind zum einen die Kosten: "Wenn der Transport nach Gommern nicht übernommen wird, können wir im Jerichower Land nicht aufspielen", machte Karl-Heinrich May auf die "klamme" Vereinskasse aufmerksam.

Ein anderes Problem, das nicht erst jetzt auf die Tagesordnung kam, ist die einheitliche Bekleidung. Auch wenn die Musiker nicht mehr der Feuerwehr angehören, so sind sie doch weiter in den blauen Uniformen unterwegs. Fünf Frauen fehlen jedoch Feuerwehrkappen. Das Problem, das sich dabei auftut: Die Kappen stammen aus der ehemaligen DDR-Produktion. Karl-Heinrich May ist sich aber sicher, dass irgendwo im Land noch einige Feuerwehrkappen existieren und nicht mehr benötigt werden: "Uns aber würden sie helfen, als Klangkörper besser auszusehen, wenn wir richtig gute Musik machen."