Badesaison 950 Gäste an vier Tagen
Der Start in die Badesaison am Jersleber See ist erfolgreich verlaufen. Positives Feedback gab es von Besuchern zum neuen Strand, Klagen wegen der Corona-Maßnahmen gingen indes nicht ein.

Barleben - 950 Badegäste tummelten sich seit dem 1. Juni am und im Wasser des Jersleber Sees. „Trotz des schlechten Wetters am Wochenende können sich die Zahlen sehen lassen“, kommentierte der Pressesprecher der Gemeinde Barleben, Thomas Zaschke, die Zahl.
Dabei sei der neue Sandstrand positiv von den Besuchern angenommen worden. Dieser war kurz vor der Eröffnung der Saison mit insgesamt rund 2400 Tonnen Sand aufgewertet und um das Doppelte vergrößert worden.
Klagen zu den strikten Hygienemaßnahmen habe es im Gegensatz zum Vorjahr keine gegeben. Das Strandbad dürfen bis auf weiteres insgesamt 1544 Badegäste zur selben Zeit nutzen. So sieht es das vom Gesundheitsamt genehmigte Hygienekonzept vor. Nur so sind die vorgegebenen Abstände einzuhalten. Zur Erfassung der Gästezahlen bleibt der Rundweg um den See bis weiteres gesperrt.
Allerdings gibt es eine Änderung: Laut Thomas Zaschke werden Geimpfte, Getestete und vom Corona-Virus Genesene seit der neuen Landesverordnung, die seit dem 3. Juni in Kraft ist, nicht mehr mitgezählt.
Unter dessen laufen die Vorbereitungen für die Millioneninvestitionen der Gemeinde Barleben in das Naherholungsgebiet auf vollen Touren. Wie der Barleber Gemeindebürgermeister, Frank Nase (CDU), gegenüber der Volksstimme berichtet, hat die jüngst gegründete Arbeitsgruppe bereits mehrmals getagt. Die AG besteht aus Verwaltungsmitarbeitern, Ratsmitgliedern, Vertretern der Nachbargemeinde Niedere Börde und der Ortschaft Meitzendorf. Aktuell bestehe die Aufgabe darin, eine Ideen- und Prioritätenliste auf Grundlage der Machbarkeitsstudie zu erarbeiten.
In dem vom Gemeinderat beschlossenen Papier zur Attraktivitätssteigerung des Jerslebers hatten die Verfasser mögliche Vorhaben aufgezeigt, um zuvor herausgestellte Potenziale zu nutzen. Das Papier mündet in dem Vorschlag, das Naherholungszentrum durch mittelfristige Investitionen von rund sieben Millionen Euro in einen „Premium-Natur-Aktiv-Campingplatz“ umzuwandeln. Das Kernangebot soll der Campingplatz mit Badestelle bleiben. Das Beherbergungsangebot soll jedoch ausgebaut und längerfristig auch auf das Winterhalbjahr ausgeweitet werden.
Mit zwei Ausbaustufen soll dieses Ziel erreicht werden. Die erste Ausbaustufe sieht die Aufwertung des Campingplatzes vor sowie Investitionen in Sanitärbereiche, Mietzelte, Mobilheime und Mietwohnwagen, in Gastronomie mit Terrasse, in den Bau eines Kinderspielhauses, die Einrichtung verschiedener Verleihstationen wie Elektroboote und Elektrofahrräder sowie die Errichtung einer Wasserlandschaft mit Trampolin und Luftkissen. Außerdem sollen Felder für diverse Ballsportarten angelegt und das gesamte Umfeld aufgehübscht werden. Während der zweiten Ausbaustufe soll der Dauercampingplätze vergrößert und i durch verschiedene Kategorien aufgewertet werden. Auch die Sanitärbereiche sollen erweitert werden, bis hin zur Kategorie „Premium de luxe“. Außerdem sollen Mietbungalows, Baumhäuser, Stelzenhäuser sowie Mini- und Reihenhäuser zur Vermietung sowie Saunen gebaut werden.
AG erarbeitet Prioritätenliste
Doch allein mit der Ausarbeitung der Prioritätenliste durch die AG ist es nicht getan. „Wir haben extra einen neuen Mitarbeiter eingestellt. Der ist ein echter Fachmann mit viel Erfahrung“, informiert Frank Nase weiter. Zu seien zu bewältigenden Aufgaben an der Rezeption habe der Experte auch die Prioritätenliste zu finalisieren. „Hier wird dann auch der Flächenverzehr für die anstehenden Projekte dargestellt“, führt der Bürgermeister aus. Ein Architekturbüro werde dazu ebenfalls ins Boot geholt.
Wenn die Liste fertig ist, sollen die Gemeinderäte Barlebens und der Niederen Börde final darüber entscheiden. Es gibt Flächen, die gehören der Gemeinde Barleben, andere Flächen der Niederen Börde oder Wolmirstedt sowie privaten Eigentümern. Der Betrieb des Erholungszentrums jedoch steht unter der Verantwortung Barlebens. So regeln es entsprechende Vereinbarungen. Das Gelände umfasst neben den Flächen für Dauer- und Touristikcamping und den dazugehörigen Service-Gebäuden die Ufer- und Strandfläche sowie die Bungalowsiedlung. „Wir wollen Begeisterung schaffen und mit dem Ausbau unseres Jersleber Sees einen Sehnsuchtsort entstehen lassen“, wagt Frank Nase einen Blick in die Zukunft.
Zur Umsetzung des Ziels sollen möglichst auch Fördermittel unterstützen. Die Suche nach entsprechenden Töpfen habe begonnen. Für drei Projekte sind diese sogar schon beantragt, um diese möglichst noch in diesem Jahr umzusetzen. So soll der marode Rettungsturm saniert, die schwimmenden Badelandschaft angeschafft sowie die Sanitäranlagen auf Vordermann gebracht werden. Dafür hat die Verwaltung im Auftrag des Gemeinderates einen Nachtragshaushalt erarbeitet, der aktuell in den politischen Gremien diskutiert wird.
Außerdem werden in dieser Saison Sonnenschirme und Strandkörbe erwartet. Im Einklang mit dem neuen Sandstrand soll Karibik-Flair noch mehr Gäste in das Erholungsgebiet locken.