Teil 10 der Volksstimme-Serie zum Jubiläum der Produktionsaufnahme des Zielitzer Kaliwerkes Abbaufelder erstmals elektronisch erfasst
Das Kaliwerk Zielitz hat vor 40 Jahren die Produktion aufgenommen. Das Jubiläum wird am 22. Juni mit einem großen Fest vor den Werkstoren gefeiert. Die Volksstimme stellt in einer Serie Menschen vor, die an der 40-jährigen Geschichte des Werkes mitgeschrieben haben. Heute: Dr. Günter Zänker.
Zielitz l Günter Zänker kennt so ziemlich alle Facetten des Bergbaus. "In Vorbereitung auf mein Geologiestudium an der Bergakademie Freiberg absolvierte ich ein einjähriges Bergbaupraktikum unter Aufsicht der damaligen Technischen Bergbauinspektion, quasi der Bergbehörde der DDR."
Dabei lernte Günter Zänker den Braunkohlen- und Steinkohlenbergbau ebenso kennen wie den Eisenerzabbau und die Kaliförderung. 1956 nahm er das Studium in Freiberg auf, das er fünf Jahre später als Diplomgeologe erfolgreich abschloss.
Es folgte eine Tätigkeit im Kaliwerk Bleicherode, zunächst in der "Geologiegruppe Südharz", ab 1963 als Leiter der Abteilung Geologie. "Bereits damals wurden die Weichen für einen Einsatz als verantwortlicher Geologe im zukünftigen Kaliwerk Zielitz gestellt, für das 1964 der erste Spatenstich erfolgte", erinnert sich der Wolmirstedter.
Günter Zänker wurde in die so genannte Kaderreserve der VVB Kali (Vereinigung volkseigener Betriebe) aufgenommen. Es folgte eine planmäßige wissenschaftliche Aspirantur an der Bergakademie Freiberg, die er 1972 mit der Promotion zum Doktor der Naturwissenschaften abschloss.
Schon zwei Jahre vor der offiziellen Produktionsaufnahme im Kaliwerk Zielitz begann Dr. Günter Zänker hier seine Tätigkeit als Leiter der Abteilung Geologie. "Bis dahin war die geologische Erkundung und Bemusterung einem bergmännischen Nebenbereich zugeordnet", erzählt der inzwischen 76-Jährige.
Zänker integrierte die Erkundung in die Abteilung Geologie. Eine weitere wegweisende Entscheidung war, alle Lagerstättendaten für die elektronische Verarbeitung zu erfassen und sie der Auswertung mit elektronischer Rechen- und Zeichentechnik zuzuführen. Und das schon vor mehr als 40 Jahren, als die Computertechnik noch in den Kinderschuhen steckte.
Auch das Grubenfeld im Kaliwerk Zielitz steckte damals noch in seinen Anfängen. "Der Geologie standen anfangs nur zwei kleine Räume untertage zur Verfügung. Daraus wurde später, als sich die Bohrbrigade auf etwa 50 Kollegen vergrößerte, ein Komplex mit mehreren Abbauen."
Gern mit Wohnmobil auf Reisen
Günter Zänker wurde später stellvertretender und ab 1989 Leiter der Produktionsvorbereitung im Kaliwerk Zielitz. Nach Einbindung des Werkes in die K+S-Gruppe gehörte er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1998 zum Management-Team des Werkes.
Zänker ist auch Gründungsmitglied des Bergmannsvereines "Scholle von Calvörde". In Vorbereitung des 20. Gründungstages des sehr aktiven Vereines arbeitete er federführend an der Chronik mit und wurde dafür mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet. Neben der Vereinstätigkeit reist Günter Zänker mit Frau und Wohnmobil gern durch Europa.