Altersgerechtes Wohnen ist der Renner
In Wolmirstedt alt zu werden, scheint eine Wonne zu sein. Immer mehr altersgerechte Wohnungen werden gebaut. In der Farsleber Straße war gerade Baubeginn für solch ein Objekt. In der Damaschkestraße ist bereits das nächste geplant.
Wolmirstedt l Die Allgemeine Wohnungsgenossenschaft (AWG) stellt sich der demografischen Entwicklung. "WohnenPlus" heißt die Überschrift, unter der altersgerechte Wohnungen in Wolmirstedt aus dem Boden wachsen. Für das Projekt "WohnenPlus" in der Farsleber Straße begannen am 1. Oktober die Bauarbeiten.
Auf dem Gelände, wo früher der Pavillon stand, in dem zuletzt ein Autohaus residierte, entstehen 16 altersgerechte Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten. Eigentlich sollte längst mit dem Bau begonnen werden. "Ursache für die Verzögerungen waren brandschutztechnische Auflagen", sagt der AWG-Geschäftsführer, Siegfried Bärhold. Das Haus musste entgegen den ursprünglichen Plänen gedreht werden, um mehrere Rettungswege vorzuhalten. Einen zusätzlichen Rettungsweg werden Balkone bieten, die ursprünglich nicht vorgesehen waren. Doch nun stehen die neuen Pläne fest und werden ab sofort umgesetzt. "Richtung Bahnhof bekommt das Gebäude einen Laubengang", so Bärhold, "in Richtung Rosa-Luxemburg-Straße und Farsleber Straße gibt es Balkone." Für diese geänderte Variante wurde das Baurecht erst am 22. Juni erteilt.
"Für diese 16 altersgerechten Wohnungen sind ausreichend Bewerber vorhanden", sagt der AWG-Geschäftsführer. So viele, dass nicht alle Bewerber eine Wohnung beziehen können. Darum gehen im September 2013, wenn das Gebäude bezogen sein soll, einige Bewerber leer aus.
Doch dass muss niemandem die Sorgenfalten auf die Stirn treiben, denn das nächste Projekt ist bereits geplant. "Wenn das Gebäude in der Farsleber Straße fertig ist, beginnen wir mit dem Bau der altersgerechten Wohnungen in der Damaschkestraße."
Ein Schild weist schon auf das Vorhaben hin. Auf dem derzeit unbebauten Gelände entstehen dann noch einmal 14 Wohneinheiten für ältere Bürger, dazu Carports und Garagen. Alles wird mit einer Rampe versehen. "Bewerber, die in der Farsleber Straße nicht mehr unterkommen, werden bei den Wohnungen in der Damaschkestraße berücksichtigt", so Siegfried Bärhold.
Das Bauen altersgerechter Wohnungen hat Bärhold als das Bauen der Zukunft ausgemacht, übrigens nicht zu verwechseln mit behindertengerechten Wohnungen. Für die gelten wieder andere Auflagen. "Wir haben überlegt, ob wir in der Damaschkestraße Doppelhäuser wie im Akazienweg bauen, aber der Bedarf an altersgerechten Wohnungen ist größer." Derzeit sind 15,7 Prozent der AWG-Mieter über 65 Jahre alt. Bärhold schätzt, dass sich die Zahl bis zum Jahr 2030 verdoppelt und etwa bei diesem Stand von 30 Prozent einpegelt.