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Badesee Jersleber öffnet für mehr Besucher

Die Gemeinde Barleben hebt die erlaubten Besucherzahlen für den Jersleber See an. Ab sofort dürfen 1844 Gäste aufs Gelände.

Von Sebastian Pötzsch 22.07.2020, 01:01

Jersleber See l Endlich wieder so etwas wie Normalbetrieb: Nach monatelangem Stillstand und anschließender schrittweisen Öffnung dürfen nunmehr insgesamt 1844 Gäste zeitgleich auf das Gelände am Jersleber See. Das dürfte insbesondere die Ferienkinder freuen. „Abzüglich der insgesamt 300 Dauer- und Kurzcamper sind aktuell 1544 Tagesgäste gestattet, die sich gleichzeitig auf dem Gelände aufhalten dürfen“, hieß es in einer Pressemitteilung der Gemeinde.

Möglich mache das die mittlerweile 7. Eindämmungsverordnung des Landes Sachsen-Anhalt, die seit dem 2. Juli in Kraft ist. Darin wurde für Außenflächen mit mehr als 800 Quadratmeter die notwendige Fläche pro Besucher von 20 auf zehn Quadratmeter reduziert.

Die Kontrollaufsicht habe der Landkreis Börde, konkret das Gesundheitsamt. Die Erhöhung der Besucherzahlen auf dem Gelände des Jersleber Sees sei mit der Fachbehörde abgestimmt. In dem selben Atemzug sagt der Bürgermeister jedoch auch, dass „sämtliche Möglichkeiten am Jersleber See abhängig sind von der Entwicklung der Corona-Lage“ und wenn nötig, wieder eingeschränkt werden müssen.

Die Öffnung des Naherholungsgebietes lief wegen der Corona-Einschränkungen holprig. So war das gesamte Areal Mitte März komplett gesperrt worden. Ob die Barleber Gemeindeverwaltung in diesem Jahr noch den Betrieb des Naherholungsgebietes starten konnte, stand in den Sternen. So hatte der Buschfunk vermeldet, die Verwaltung nehme von einer Öffnung in diesem Jahr wegen der Corona-Situation Abstand. Damit wäre auch Spaziergängern der Weg um den See und Kindern der Spielplatz versperrt geblieben. Das hatte Kritiker auf den Plan gerufen. Bürger und Kommunalpolitiker forderten die Öffnung des Gebietes wenigstens für Spaziergänger und Kinder.

Am 30. Mai hatte Frank Nase in einem Volksstimme-Gespräch erklärt, das Naherholungsgebiet ab dem 2. Juni zunächst für Dauercamper zu öffnen. Außerdem ließ er durchblicken, den gesamten Betrieb des Naherholungszentrums schrittweise wieder hochfahren zu wollen, in Abhängigkeit von der pandemischen Entwicklung und weiteren Verordnungen.

Der Rathauschef verteidigte zudem das Vorgehen der Verwaltung. So habe der Krisenstab seit Monaten an Strategien gearbeitet und einen Drei-Stufen-Plan zur Öffnung des Jerslebers erstellt.

Doch mehreren Ratsmitgliedern aus den Fraktionen FDP sowie SPD/Linke und Edgar Appenrodt (FWG/Grüne) war das nicht genug, sie reichten einen Antrag auf Einberufung einer Sondersitzung des Gemeinderates ein. Hier folgte die Mehrheit einer Beschlussvorlage der Fraktion FWG/Grüne, nach der der Jersleber See am 23. Juni für Tagesgäste zu öffnen sei.

Nun hatte das Rathaus für jeden der Bereiche des Naherholungsgebietes ein finales Hygienekonzept zu erarbeiten und dem Gesundheitsamt des Landkreises vorzulegen. Am 19. Juni öffnete das Kleinod für Dauercamper, am 23. Juni wurde mit einem Anbaden die Badesaison eröffnet. Doch durften laut der Vorschriften insgesamt nur 962 Menschen zur gleichen Zeit auf dem Gelände des Naherholungsgebietes verweilen. Abzüglich der bereits 240 zugelassenen Personen des Dauercampingplatzes und der 100 erlaubten Kurzzeitcamper blieben nur 622 Tagesgäste.

„Die Besucherzahlen am Jersleber See sind gut, dennoch gab es bisher keine Notwendigkeit, sie zu erhöhen. Mit der Ferienzeit erwarten wir allerdings ein steigendes Aufkommen an Tagesgästen. Daher haben wir jetzt die ‚Karte gezogen‘, mehr Besucher am Jersleber See zuzulassen“, wird Bürgermeister Frank Nase (CDU) weiter zitiert.