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Bilanz Alle Ortswehren sind wichtig

Positive Mitgliederentwicklung und ein guter Ausbildungsstand sind prägende Merkmale der Gemeindefeuerwehr Hohe Börde im Jahr 2018.

Von Constanze Arendt-Nowak 08.03.2019, 00:01

Niederndodeleben l Einen leichten Rückgang der Einsatzzahl lässt sich beim Vergleich der Bilanzen der Gemeindefeuerwehr Hohe Börde von 2018 und 2017 ausmachen. Insgesamt standen 325 Einsätze an 154 Einsatzstellen in 2018 337 Einsätzen an 192 Einsatzstellen im Jahr zuvor gegenüber. Aber allein, dass mit 152 Brandeinsätzen in Feld und Flur im Zeitraum vom 1. Mai bis 30. September knapp die Hälfte aller Einsätze abzuleisten waren, ist schon eine Besonderheit. Und genau das veranlasste auch Urban Jülich vom landwirtschaftlichen Unternehmen Agro Bördegrün aus Niederndodeleben zu einem Dank während der Jahreshauptversammlung der Gemeindefeuerwehr in 2019.

„Es waren wieder alle 15 Ortsfeuerwehren der Gemeinde im Einsatz, das zeigt die Notwendigkeit jeder Ortsfeuerwehr und jedes Kameraden“, unterstrich Gemeindewehrleiter Axel Klitschke ebenso wie im Vorjahr auch schon.

Wie viel die Feuerwehrleute geleistet haben. ist auch der Gemeindebürgermeisterin Steffi Trittel bewusst. Nur zu gut erinnert sie sich noch an die Feldbrände im heißen Sommer, weiß aber auch, dass die Autobahn die Wehren immer zu Einsätzen fordert. Erst wenige Tage lag der Brand eines Lkws auf der Autobahn zurück. „Dank auf für den kulturellen Einsatz in den Dörfern, die Feuerwehr ist immer dabei, hat auch eine Gulaschkanone oder einen Backofen“, erklärte sie. Sie verwies darauf, dass die Gemeinde ihre Schwerpunkte auf Familien und Digitalisierung legt. „Aber nichts geht ohne Sicherheit, und da weiß ich mich bei den Feuerwehren in guten Händen“, fügte sie an.

Das konnte der Gemeindewehrleiter auch mit Zahlen und Fakten untermauern. Insgesamt weist die Statistik derzeit 388 Mitglieder der Einsatzabteilungen auf, 140 Mitglieder zählen die Kinderfeuerwehren und 165 Mitglieder die Jugendfeuerwehren. In der Alters- und Ehrenabteilung sind 116 Mitglieder aktiv. „Wir sind wieder sehr gut aufgestellt, bei der Mitgliederentwicklung haben wir in allen Abteilungen ein Plus“, so Klitschke, der auch betonte, dass alle Einsätze im vergangenen Jahr abgearbeitet werden konnten.

Obwohl der Ausbildungsstand der Kameraden als insgesamt sehr hoch eingeschätzt werden kann, bereiten ihm die Tageseinsatzbereitschaft und die Einsetzbarkeit der ausgebildeten Atemschutzgeräteträger Kopfschmerzen. Tagsüber sind von den 388 Aktiven lediglich 100 verfügbar. Von 152 Kameraden, die als Atemschutzgeräteträger ausgebildet sind, sind 45 nicht einsetzbar, weil sie die notwendigen ärztlichen Untersuchungen oder regelmäßigen Prüfungen nicht absolviert haben.

Auch der Gemeindewehrleitung ist die Notwendigkeit der Mitgliederwerbung bewusst, sie weiß aber auch, dass sie das nicht allein leisten kann. Deshalb sieht Gemeindewehrleiter Axel Klitschke auch die Politik in der Verantwortung, die ehrenamtliche Tätigkeit attraktiver zu gestalten. „Die Feuerwehr ist eine Pflichtaufgabe der Gemeinde“, betonte er und forderte auch, dass Firmen, die Partner der Feuerwehr sind, mehr Anerkennung seitens der Politik finden müssten.

Dennoch wird die Feuerwehr der Hohen Börde auch im Jahr 2019 mit zahlreichen Veranstaltungen auf ihre Arbeit hinweisen. So ist beispielsweise neben dem Ausbildungstag der Feuerwehren am 31. August auch ein aktionsreicher „Tag der Feuerwehr“ am 29. Juni im Elbe-Park geplant.

Um die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr auch zukünftig technisch zu gewährleisten, sind für einige Neubeschaffungen bereits Vorarbeiten erledigt – beispielsweise der Fördermittelantrag für ein neues Hilfeleistungslösch-gruppenfahrzeug (HLF), das in Irxleben stationiert werden soll, gestellt. Zudem deuten sich bezüglich eines Neubaus eines Feuerwehrhauses in Rottmersleben positive Signale an.

Auch die Ersatzbeschaffung von Digitalfunkgeräten steht ins Haus – allerdings hätten sich die Feuerwehrleute aus der Hohen Börde gewünscht, dass das Innenministerium die Information frühzeitiger an die Gemeinden herausgegeben hätte. Die Gelder für diese Ausgabe, auch wenn sie gefördert wird, müssen an anderer Stelle eingespart werden.