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Etwa 250 Mal im Jahr werden Proben genommen und im Labor untersucht Colbitzer Trinkwasser bleibt weiterhin das am besten kontrollierte Lebensmittel

Von Burkhard Steffen 25.01.2013, 02:14

Trinkwasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland. Das gilt auch für das Heidewasser aus dem Colbitzer Wasserwerk, bestätigte Dr. René Frömmichen, Laborleiter bei der Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH (TWM).

Colbitz l Für Trinkwasser gilt ein sehr dichtes Kontrollregime. Mindestens vier Mal in der Woche, etwa 250 Mal im Jahr, besuchen die Kontrolleure das Colbitzer Wasserwerk. Sie nehmen Wasserproben, füllen sie auf Flaschen, kühlen sie und bringen sie in das TWM-Labor.

"Wir haben sechs Probeentnahmestellen im Colbitzer Wasserwerk", informierte Laborleiter Dr. René Frömmichen, "damit können wir jede Verarbeitungsstufe genau analysieren." Dazu gehören das Rohwasser in den Brunnenfassungen ebenso wie das Trinkwasser nach den Verarbeitungsstufen Enteisung und Entmanganisierung. Denn das Wasser aus den Tiefen der Colbitz-Letzlinger Heide braucht kaum aufbereitet werden. Es muss lediglich der Eisen- und der Mangangehalt vermindert werden.

Nach der Aufbereitung fließt das qualitativ hochwertige Heidewasser aus Colbitz zum Verbraucher. "Das Colbitzer Trinkwasserwerk versorgt etwa 450000 Menschen", berichtete Peter Bogel, TWM-Pressesprecher. Zu den Abnehmern gehört auch der Wolmirstedter Wasser- und Abwasserzweckverband (WWAZ).

"Wir haben den Abnehmern die Qualität des Wassers nachzuweisen", macht Dr. Frömmichen deutlich. Die Ergebnisse der Laboranalysen sind zehn Jahre aufzuheben. Kontrolliert werden viele Parameter. So wird das Wasser auf etwaige Kolibakterien ebenso untersucht wie auf den Nitratgehalt oder zahlreiche chemische Parameter wie Spurenstoffe, Schwermetalle oder Pflanzenschutzmittel. Seit der Ende vergangenen Jahres geänderten Trinkwasserverordnung wird auch auf den Urangehalt untersucht. "Der Grenzwert liegt bei 0,01 Milligramm je Liter", so Dr. Frömmichen. Der Gehalt im Heidewasser ist kaum festzustellen. Er liegt bei weniger als einem Zehntel des erlaubten Grenzwertes.

Das TWM-Labor wird auch selbst kontrolliert. Einmal im Jahr erfolgt eine Zertifizierung durch die Deutsche Akkreditierungsstelle.

"Legionellen sterben bei 70 Grad Wassertemperatur ab."

Neben den Untersuchungen des eigenen Trinkwassers arbeitet das TWM-Labor noch für zahlreiche externe Kunden. "So untersuchen wir beispielsweise das Wasser in der Installation von Wohnungsgesellschaften. Einer der Schwerpunkt dabei ist die Kontrolle auf Legionellen", so der Laborleiter. Die neue Trinkwasserverordnung sieht hier eine Änderung vor. So müssen Trinkwasseranlagen in Mietshäusern jetzt weniger häufig auf Legionellen kontrolliert werden als bisher. Statt wie bisher in der Verantwortung der Gesundheitsämter, müssen jetzt die Betreiber der Anlagen nachweisen, dass der Grenzwert nicht überschritten wird. "Legionellen sterben bei 70 Grad Wassertemperatur ab. Aus Gründen der Energieeinsparung werden viele Warmwasseranlagen aber mit einer geringeren Temperatur betrieben", warnt Frömmichen .