Coronavirus Auch in der Corona-Zeit stets einsatzbereit
Coronabedingt waren die Aktivitäten der Feuerwehren der Hohen Börde über Wochen eingestellt. Ganz untätig waren die Kameraden nicht.
Irxleben/Hohe Börde l Mehr als zwei Monate lang war das Leben bei der Feuerwehr auch in der Gemeinde Hohe Börde nahezu auf Null heruntergefahren. Keine Ausbildung, keine Versammlungen – sowohl die Einsatzabteilungen der 15 Ortsfeuerwehren waren betroffen als auch die Kinder- und Jugendfeuerwehren sowie die Alters- und Ehrenabteilungen. Moderne kontaktlose Ausbildungsmaßnahmen via Internet waren hier kein Thema. „Wir sind aber auf einem guten Ausbildungsstand“, erklärt Axel Klitschke als Gemeindewehrleiter und bestätigt, dass die Einsatzbereitschaft während der Corona-Zeit immer gewährleistet war.
So konnten die 37 Einsätze, zu denen die Feuerwehren der Gemeinde während der vergangenen zehn Wochen gerufen wurden, auch ordnungsgemäß abgearbeitet werden. „Das Einsatzgeschehen war überschaubar“, so der Gemeindewehrleiter. Größere Einsätze, bei denen viele Einsatzkräfte gebraucht wurden, hat es nicht gegeben.Neben drei Verkehrsunfällen waren beispielsweise kleinere Brände an Böschungen und Hecken abzuarbeiten.
So weit es möglich war, wurde auf die coronabedingten Hygieneregeln geachtet. Wie Axel Klitschke sagt, wurde in allen Gerätehäusern ausreichend Desinfektionsmittel installiert und jeder aktive Kamerad hat zwei Mal Mundschutz zur Verfügung gestellt bekommen. Die Fahrzeuge im Einsatzfall nicht komplett zu besetzen, so wie es bei anderen Feuerwehren gehandhabt wurde, war für die Gemeindefeuerwehr in der Hohen Börde keine Op-tion – im Einsatzfall wird jede verfügbare Hand gebraucht. „Wir hatten die Kameraden angewiesen, dass sie, wenn sie Krankheitssymptome haben, zu Hause bleiben sollen“, nennt Klitschke eine Besonderheit. Bei Tragehilfen konnte im Corona-Verdachtsfall auf entsprechende Schutzausrüstungen, die im Rettungswagen an Bord waren, zurückgegriffen werden.
„Nach Pfingsten wollen wir mit der Ausbildung wieder loslegen“, kündigt Axel Klitschke an. Voraussetzung ist, dass die in der Eindämmungsverordnung enthaltenen Kontaktbeschränkungen nicht wieder verschärft werden. Die Ausbildung soll dann in einer Art Gruppentraining erfolgen. Die geforderte Mindestausbildung von 40 Stunden pro Jahr soll in diesem Jahr nach Aussage des Gemeindewehrleiters außer Kraft gesetzt werden.
Dennoch hofft er auch, dass die Ortswehren den eigentlich als „Tag der Feuerwehr“ deklarierten 27. Juni für zusätzliche Ausbildung nutzen. Den „Tag der Feuerwehr“ wollte die Gemeindefeuerwehr zum zweiten Mal auf dem Parkplatz vor dem Einkaufszentrum Elbe-Park ausrichten, um Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Coronabedingt wird diese Veranstaltung aber abgesagt.
Anders soll es mit dem jährlichen gemeinsamen Ausbildungstag der Gemeindefeuerwehr laufen. Dieser soll am 29. August in Rottmersleben stattfinden und wird derzeitig bereits vorbereitet.
Nachholebedarf gibt es aber auch noch bei den Belastungsübungen, die die Atemschutzgeräteträger auf der Strecke jährlich bewältigen müssen. Durch die coronabedingte Zwangspause sind einige Termine weggefallen und müssen nun in das zweite Halbjahr verlagert werden. Ebenso waren etliche Kameraden zu Lehrgängen auf Kreis- und Landesebene angemeldet, um ihr Wissen und Können zu vervollkommnen. Dafür müssen neue Termine gefunden werden, wenn der Lehrgangsbetrieb langsam wieder anläuft.
„Wir waren nicht untätig in der Corona-Zeit“, fügt der Gemeindewehrleiter an. So haben sich die Ortswehrleitungen und die Gemeindewehrleitung schon intensiv mit den Haushaltsplanungen für 2021 auseinandergesetzt. Vor dem Hintergrund der wegfallenden Steuereinnahmen könnte sich Axel Klitschke vorstellen, dass Investitionen in den kommenden Jahren schwierig umzusetzen sind
Die regulären Treffen auf Gemeindewehrleitungsebene und mit den Ortswehrleitern sollen im Juni ebenfalls wieder starten.