Bodelschwingh-Haus und der Gesundheits-, Behinderten- und Kegelverein suchen dringend Hilfe Defekte Filteranlage bedeutet vorläufiges Aus für Schwimmbad
Dem Bodelschwingh-Haus als Eigentümer und dem Gesundheits-, Behinderten- und Kegelverein als Betreiber steht das Wasser bis zum Hals. Am 12. Juli fiel die Technik aus, seitdem "ruht" still das Schwimmbad. Der Grund: Eine defekte Filteranlage hat ihre besten Jahre schon hinter sich, streikt. Nun engagiert sich der Förderverein der Einrichtung, um Gelder für die Instandsetzung zu organisieren. Denn viele Menschen müssen seit der Schließung des Bades auf ihre Therapie verzichten, Kurse müssen abgesagt werden.
Wolmirstedt. Petra Grigoleit, Geschäftsführerin des Vereins, ist verzweifelt: "Für viele Menschen gerade mit Behinderungen bedeutet Bewegung eine enorme Herausforderung, ist mit viel Kraft und Energie verbunden. Deshalb stellt die Therapie im Wasser einen wichtigen Baustein in der Arbeit mit behinderten Menschen dar." "Bewegungsabläufe entwickeln, trainieren und erhalten – all das gelingt im Wasser mit einer gewissen Schwerelosigkeit", ergänzt die Pressesprecherin des Bodelschwingh- Hauses, Bernadette Olma "und deshalb ist der Ausfall des Schwimmbades ein riesiger Verlust."
Warum das der Fall ist, erläutert Petra Grigoleit: "Das Schwimmbad, das 1993 das letzte Mal saniert wurde, bietet rund 100 Menschen mit Behinderungen den täglichen Aufenthalt im Wasser. Und es ist wirklich so, vor allem Schwerst- behinderte genießen die Zeit im wohltemperierten Wasser, üben sich in Bewegung." Doch auch das kam zur Sprache: Auch Menschen mit leichteren Behinderungen nehmen regelmäßig in der Ohrestraße am Gruppenschwimmen teil. Die vom Gesundheits-, Behinderten- und Kegelverein Wolmirstedt/Zielitz angebotenen Rehasportmaßnahmen bieten vielfältige Bewegungsmöglichkeiten, die sehr gern angenommen werden. Doch auch der Nachwuchs tauchte in der Vergangenheit in diesem Schwimmbad gern unter, Auch jungen Müttern stand das Schwimmbad (6,90 m lang und 3,10 m breit, und 1,30 m tief) für das Babyschwimmen zur Verfügung. Im Angebot des Reha-Sportvereins standen außerdem Kurse für Wassergymnastik, besonders bei den Frauen hoch im Kurs. "Es ist nämlich das einzige Therapiebecken in der Nähe", so weiß Bernadette Olma. "Die nächsten Bäder sind in Haldensleben oder Wolmirstedt." Eine Entfernung, die besonders für Menschen mit Behinderungen eine oft unüberwindbare Herausforderung darstellt.
Seit Juli aber geht nichts mehr im Bodelschwingh-Haus, müssen Bewohner, aber auch die Kursteilnehmer auf dieses Angebot verzichten. Der Grund ist offensichtlich: Die Filtertechnik muss dringend erneuert werden, und das Becken verliert Wasser. Darüber hinaus weisen die Fliesen erhebliche Mängel auf, so dass an eine Wiederaufnahme der Kurse und Reha-Maßnahmen vorerst nicht zu denken ist.
"Allein aber schultern wir die Havarie nicht. Wir benötigen dringend Unterstützung, finanziell oder materiell, wollen wir das Schwimmbad sanieren", macht die Pressesprecherin das Problem öffentlich. "Und vielleicht fühlt sich ja auch der eine oder andere Handwerksbetrieb angesprochen, kann uns bei der Sanierung unterstützen." Petra Grigoleit und Bernadette Olma sind zumindestens zuversichtlich und hoffen auf Hilfe.