Klein Ammensleber stellen ihre erste eigene Schallplatte vor - und die besteht aus Vinyl Dexters Punk-Musik mit poetischen Texten
KleinAmmensleben l "Dr. Dexter" heißt die Band, zu der vier Jungs gehören, die entweder aus Klein Ammensleben stammen oder Klein Ammensleber Mädchen geheiratet haben. Sie heißen Eik, Matze, Peter und Tobias. Über ihre Nachnamen bewahren sie Stillschweigen, sie wollen nicht einmal verraten, welcher Vorname zu welchem der vier jungen Männer gehört. "Wir wollen geheimnisumwittert sein", sagt einer von ihnen, "und durch unsere Musik sprechen."
Ihre Schallplatte allerdings zeigen sie sehr offen, in Behn`s Kulturscheune haben sie die Lieder öffentlich vorgestellt und dabei viel Publikum angezogen. "Die Texte sind toll", jauchzt eine Frau, und in der Tat sind die Liedzeilen ausgesprochen poetisch formuliert, während die Musik der Punk-Richtung zuzuordnen ist. "Diese Stadt hat Zähne", singen sie, "und sie frisst und frisst und frisst..." Die Stadt kommt als Getriebe daher und die Bilder im Kopf dazu kann jeder selbst produzieren. "Die Lieder haben wir selbst geschrieben, sie erzählen von unserem Leben", sagt einer der Jungs von "Dr. Dexter" und so singen sie in einem anderen Lied: "Es hört nicht auf zu brennen, doch man hat es mir versprochen...", und dann brennt es doch weiter und drei Zeilen später singen sie, was da so brennt, nämlich das Fernweh.
Die Lieder, die Namen tragen, wie "1000", "Wind" oder "Tick Tack" sind auf einer Vinylplatte erschienen, auf diesem ganz klassischen Material, das manche Menschen vielleicht gar nicht mehr abspielen können, weil sie gar keinen Schallplattenspieler besitzen. Trotzdem. "Schallplatten haben eine Seele", erklärt Reinhard Schimka, der das Projekt begleitet hat, "sie halten ewig. Wie lang die Lebensdauer einer CD ist, weiß man noch nicht."
Nicht nur Schimka hat das Projekt unterstützt, der gesamte Kultur- und Geschichtsverein von Klein Ammensleben hat die Aktivitäten der dorfeigenen Punkband begleitet, gefördert und vor allem materiell unterstützt. "Es lag nahe, die Band ins Studio zu schicken", so Schimka, "um ihre Werke professionell bearbeiten zu lassen."
Eine der ersten, die so eine Platte kaufte, war übrigens Erika Tholotowsky, die Bürgermeisterin der Niederen Börde.