Bornstedt feiert die 1040-Jahr-Feier unter anderem mit einem bunten Festumzug Die Geschichte wird in Bildern lebendig
1040 Jahre – das gab den Bornstedtern in den vergangenen Tagen reichlich Anlass zum Feiern. Der Höhepunkt des runden Geburtstages des Ortes war am vergangenen Wochenende ein bunter Festumzug, in den sich viele Bornstedter, teils in historischen, aber vor allem in bunten Kostümen einreihten. Auch im Anschluss wurde auf dem Sportplatz noch munter weitergefeiert.
Bornstedt. Wenn in Bornstedt gleich mehrere Kamele in unterschiedlicher Form die Straße bevölkern, dann gibt es hier wohl etwas zu feiern. Und so war es am Wochenende auch. Die Bewohner feierten das 1040-jährige Bestehen des Bördedorfes. Aber was hat es denn nun mit den Kamelen, von denen sogar einige im Festumzug integriert waren und andere an den Straßenrändern warteten, auf sich? "Das Kamel ist das inoffizielle Wappentier von Bornstedt", erklärte Bürgermeister Andreas Arnecke und erzählte zu der Geschichte:
Einst machte ein Wanderzirkus in Bornstedt Halt und dabei ist ein Kamel eingegangen. In den Nachbardörfern erzählte man dann, dass die Bornstedter so geizig sind, dass sogar die Kamele verdursten. Das dementieren die Bornstedter bis heute, aber erkennen das Kamel als inoffizielles Wappentier an. Eines von ihnen, aus Steingut geschaffen, hat sogar seinen Platz auf dem Tresen im Bornstedter Dorfgemeinschaftshaus. "Ist ja auch nicht das schlechteste Tier, es ist arbeitssam", so Arnecke.
Neben den Kamelen hatten sich auch unzählige Bornstedter in den Festumzug eingereiht, der durchaus als Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten bezeichnet werden konnte. Sie hatten auf ihren Dachböden nach historischer Kleidung gesucht, teilweise waren sie aber auch im modernen Dress erschienen. "Hauptsache bunt", lautete die Devise von Vereinen, Kindergarten, Kirchengemeinde, Feuerwehr und Privatpersonen. Aber nicht nur "karnevalistische Qualitäten", wie der Bürgermeister es bezeichnete, bewiesen die Einwohner, sondern auch handwerkliches Können. Auf einem Festwagen wurde der Brunnen von Bornstedt präsentiert, auf einem anderen die örtliche Kirche. Und auch, dass die Bismarckwarte als Wappen-Zeichen der Einheitsgemeinde Hohe Börde mitfuhr, kam nicht von ungefähr. War doch erst am Freitag im Landtag die Zwangszuordnung von Bornstedt und Rottmersleben beschlossen worden. Was die Bornstedter nun befürchten – nämlich den Verlust des eigenen Haushaltes, ihrer Ideen, der Basisdemokratie, der Mitsprache, der Bürgernähe, der Selbstbestimmung, ihrer Geschichte und der kommunalen Selbstverwaltung – stellten sie auf dem Festwagen bildlich dar.
Als sich die Bornstedter aber am Sonnabendmorgen zum Festumzug einreihten, hatten sie schon eine ganze Festwoche, die immer wieder mit Höhepunkten aufwartete, hinter sich. So hatte die Feuerwehr ihren 80. Geburtstag gefeiert, die Kirchengemeinde zu Gottesdienst und Konzert eingeladen und auch der "Bornstedt-Film" und das Freilichtkino hatten sich zum Renner entwickelt. Das jüngste Festwochenende wurde durch den historischen Löschangriff der Feuerwehr, das Kaffeetrinken mit den Schackensleber Crazy Dancern, Tanz mit der Potsdamer Rock-Band "Big Bad Boys" sowie ein Frühstück mit Blasmusik und Frauenfußball komplettiert. Und wer Lust hatte, konnte sich auch Bornstedt von oben ansehen, denn ein Hubschrauber ging regelmäßig in die Luft.