Chor Die Niederndodeleber Wartbergsänger zeigen wieder Stimme
Lange war es still um „Die Wartbergsänger“ aus Niederndodeleben. Coronabedingt war Singen in der Gemeinschaft nicht erlaubt. Nun sollen die Proben und auch erste Auftritte wieder starten.

Niederndodeleben - Damit die Stimmbänder, wie sie selbst sagen, nicht „verschrumpeln“, hat eine Reihe der Mitglieder des Niederndodeleber Chores „Die Wartbergsänger“ vor einiger Zeit eine Alternative zu der üblichen Probe gesucht. Die Suche endete an der namensgebenden Erhebung vor der Haustür – nämlich hoch oben auf dem Wartberg am Fuße der Bismarckwarte. Etwa vier Wochen lang wurde hier bisher ungezwungen an der frischen Luft gesungen.
Wie Joachim Bau als Zuständiger für die Öffentlichkeitsarbeit des Chores ankündigt, soll es nun aber in Kürze auch mit den „richtigen“ Proben wieder losgehen. Der Termin für den ersten Probenabend steht: 30. August, ab 19 Uhr in der „Gaststätte zur Eisenbahn“ (ehemals „Zum Küsschen“) in der Bahnhofstraße in Niederndodeleben.
„Seit Frühjahr 2020 haben die Mitglieder nicht mehr geprobt – es wird Zeit, denn es fehlt nicht nur das Singen, sondern auch die Kommunikation und die Geselligkeit“, informiert Joachim Bau weiter. Außerdem sei es notwendig, schnell wieder die Stimmen zu „trimmen“, denn viel Zeit bleibe nicht bis zum ersten geplanten Auftritt nach der langen Pause. Am 11. September sollen die 30 Chormitglieder die Besucher des „Dorfschnacks“ an der Bismarckeiche mit Gesang erfreuen.
Mit Beständigkeit sorgt Chorleiter Uwe Stahn dafür, dass die Musikstücke auch „sitzen“. Seit 48 Jahren schon gibt er beim Chor den Ton an und kann sich auch über reichlich Anerkennung seiner Sängerinnen und Sänger freuen. „Er hat uns schon sehr viel an Liedgut der verschiedenen Genres beigebracht“, sagt die 83-jährige Helga Kobelt. So wie sie sind auch die anderen Mitglieder froh, dass er mit seinen 78 Jahren noch immer mit Freude und Engagement dem Chor vorsteht. Die Zeit ohne Proben hat aber auch bei ihm dazu geführt, dass er sich nun angestrengt vorbereiten muss. „Dennoch hat sich bisher gezeigt, dass bei allen Auftritten des Chores eine gute Qualität erreicht werden konnte“, resümiert Joachim Bau.
Kein Mitglied hat den Chor verlassen
Auch wenn während der Corona-Zeit auf die Geselligkeit bei runden Geburtstagen von Chormitgliedern verzichtet werden musste, so ist doch der Zusammenhalt nach wie vor ungebrochen. Kein Mitglied hat den Chor in den Monaten verlassen. Alle haben nach wie vor Freude und Spaß am Singen. „Wir sind eine großartige Truppe, die schon jahrelang zusammen singt und auf sehr viele schöne Auftritte zurückblicken kann“, so Ingrid Stahn.
Um Kontakt zu halten, wurden die modernen Medien entdeckt, auch wenn das für die älteren Chormitglieder im Alter zwischen 70 und 80 Jahren vielleicht eine Herausforderung ist. Eine Whatsapp-Gruppe auf dem Handy ermöglicht den Mitgliedern, etwas bekanntzugeben und so sofort alle Gruppenteilnehmer gleichzeitig zu informieren.
Dem steigenden Altersdurchschnitt können sich auch „Die Wartbergsänger“ nicht verwehren. Deshalb wird auf Zuwachs von Menschen, die gern singen und sich in einer Chorgemeinschaft wohlfühlen, gehofft. „Jeder, der singen kann, ist bei uns im Chor gern gesehen, er oder sie kann gerne auch nur mal auf Probe zur Probe kommen“, so Chorvorsitzender Michael Reinhardt. Die Proben sind immer montags von 19 bis 20.30 Uhr. Notenkenntnisse sind nicht erforderlich.
Übrigens blickt der Niederndodeleber Chor auf eine über 137-jährige Geschichte zurück und wurde 2018 mit der Zelter-Plakette ausgezeichnet.