Technik Die Wolmirstedter Bibliothek geht neue digitale Wege
In der Wolmirstedter Bibliothek hat es in den vergangenen Jahren nur wenig digitale Arbeitsmittel gegeben. Das soll sich nun ändern. In Zukunft will sich die Bücherei breiter aufstellen und mehr Publikum ansprechen.

Wolmirstedt - „Spätestens ab Anfang des Jahres sind wir voll digital unterwegs“, freut sich Bibliotheks-Leiterin Janina Freimann. Die Wolmirstedter Bibliothek wird bald auch wieder über das Internet vollumfänglich erreichbar sein. Seit wenigen Tagen verfügt das Haus über komplett neue Computertechnik, welche den Besuch hier um einiges attraktiver gestalten soll. „Das ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft der Bibliothek.“
Nun stehen allein für die Besucher des Hauses bis zu drei Computer-Arbeitsplätze zur Verfügung. „Im Bereich der Kinderbibliothek gibt es zum Beispiel einen voll funktionalen Recherchearbeitsplatz. Hier Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene, wenn sie die Jüngeren nicht stören, die Möglichkeit im Internet zum Beispiel für Hausaufgaben oder Arbeit zu recherchieren.“ Weiterhin werde der Platz von einem Drucker komplettiert. Dessen Nutzung ist allerdings nicht kostenfrei. Zwanzig Cent pro Kopie oder Ausdruck werden hier nötig. „Allerdings lässt sich der Drucker von den anderen Arbeitsplätzen ansteuern.“ Tatsächlich gebe es im Hauptraum einen weiteren Computer, welcher nur für die Suche von Büchern da sei. „So können Leser schnell herausfinden, wo ein Buch steht.“ Der dritte Arbeitsplatz sei wiederum ein reiner Recherchearbeitsplatz.
Technik auch für Nicht-Mitglieder
Das Besondere daran ist, dass auch Nicht-Mitglieder an den Arbeitsplätzen recherchieren können. „Wir möchten allen Wolmirstedtern die Möglichkeit geben, bei uns zu recherchieren. Dafür ist eine Bibliothek nun mal da“, so Freimann. Um die Einrichtung der Technik hat sich Jens Dorendorf-Philipp gekümmert. Der IT-Fachmann musste beim Anblick der alten Technik erstmal ordentlich schlucken. „Da standen Rechner die teilweise bis zu zwölf Jahre alt waren und aus dem letzten Loch gepfeift haben“, erzählt er. Für das Bibliotheks-Team hab ein einziger halbwegs funktionierender Computer zur Verfügung gestanden. „Gelinde gesagt, war das hier eine Vollkatastrophe.“
Dass zukünftig viele Nutzer auf das Internet von der Bibliothek aus zugreifen, macht ihm keine Sorgen. „Natürlich haben wir das Thema Cyber-Attacken auch auf dem Schirm. Allerdings verfügt die Bibliothek über ihr eigenes Netzwerk und ist somit von der Stadtverwaltung abgeschirmt.“
In Anbetracht der Tatsache, dass die Bibliothek dringend neue Technik brauchte, unterstützten sich Freimann und Dorendorf-Philipp gemeinsam bei der Neubeschaffung. „Dafür galt es unzählige Anträge für die Fördermittelgeber auszufüllen. Letztendlich konnten wir dabei aber eine Hundertprozentförderung erwirken. Dafür musste die Stadt Wolmirstedt zwar erst in Vorleistung gehen, bekommt das Geld aber wieder“, hakt Janina Freimann ein.
Noch installiert sind unterdessen ein sogenanntes Kundendisplay sowie eine Rückgabebox. Das Display soll künftig über unserem Tresen hängen und über Neuerscheinungen informieren. „Die Box hingegen, ermöglicht eine Rund-um-die-Uhr-Rückgabe aller ausgeliehenen Medien. Allerdings hat sich die Beschaffung verschoben, da der Denkmalschutz hier noch eine wichtige Rolle gespielt hat.“ Laut Freimann musste eine ganz spezielle Lackierung für die Box in Auftrag gegeben werden, damit sich die Box in die Schlossdomäne einfügt.