Traditionelle Frühschoppen seit 1995 / Diesmal ging es in Landambulatorium und Apotheke Einen Blick hinter die Kulissen werfen
Einen Blick hinter die Kulissen eines Unternehmens werfen - darum geht es beim traditionellen Frühschoppen in Groß Ammensleben. Dieses Mal standen die Mauritius-Apotheke und das Landambulatorium an.
GroßAmmensleben l Yvonne Orlamünde, Filialleiterin der Mauritius-Apotheke, und Inhaberin Daniela Kunkel gaben den etwa 30 Groß Ammenslebern einen Einblick in ihren Arbeitsalltag und zeigten ihnen die hinteren Geschäftsräume. In dem Warenlager sind die rezeptpflichtigen Medikamente nach Alphabet sortiert, berichtete Orlamünde. Sogenannte "Schnelldreher", bestimmte Schmerzmittel, würden extra gelagert werden. Andere Medikamente wie Insulin dürften nicht zu warm gelagert werden. Dafür gibt es in der Apotheke einen großen Kühlschrank. "Außerdem sind wir angehalten, Muster und Proben vorrätig zu haben", sagte sie. Dafür gibt es in der Mauritius-Apotheke einen gesonderten Raum.
In einer Apotheke darf natürlich nicht das Labor fehlen. Etwa ein Mal die Woche würden die Mitarbeiterinnen dort Salben und ähnliches für den Kunden anrühren. Zuvor müssten sie die Ausgangsstoffe chemisch auf ihre Identität prüfen. Kittel, Mundschutz, Kopfhaube und Handschuhe seien dabei Pflicht, um den Wirkstoff nicht zu verunreinigen. "Die Kleidung dient aber auch zu unserem Schutz, manche Stoffe sind beispielsweise hautreizend", sagte Orlamünde.
Sebastian Brunner, Geschäftsführer des Landambulatoriums, stellte den Groß Ammenslebern in der Gaststätte "Zur Post" das Ärztehaus vor. Im Oktober 2011 wurde es gegründet. "In Deutschland herrscht derzeit schon Ärztemangel - und das wird in der Zukunft nicht besser", erklärte Brunner den Hintergrund für die Gründung. Laut Studien würden bis zum Jahr 2020 etwa 50 Prozent der Hausärzte aus Altersgründen "wegbrechen", ohne einen Nachfolger zu haben. Das Landambulatorium versuche, diesem entgegen zu wirken. In mehreren Betriebsstätten, beispielsweise Ebendorf und Hohenwarsleben, rotieren acht Ärzte verschiedener Fachrichtungen. "Für das Landambulatorium hat sich damals der Gemeinderat sehr stark gemacht, um eine Versorgung der Bevölkerung mit Ärzten zu garantieren", erinnerte sich auch Rüdiger Pfeiffer, Ortsbürgermeister.
Einer, der bei dem traditionellen Frühschoppen regelmäßig dabei ist, ist Jens Liebig. Immerhin gebe es viele Unternehmen, von denen man als Kunde nur den Verkaufsraum kenne. Deshalb habe er den Besuch in der Apotheke besonders interessant gefunden. Jedes Mal dabei ist auch Friedrich Westphal. Der frühere Bürgermeister von Groß Ammensleben freue sich immer wieder über die gute Resonanz des Frühschoppens.
Im Jahr 1995 wurde das Frühschoppen unter Erika Tholotowsky (parteilos) ins Leben gerufen. Die heutige Bürgermeisterin der Gemeinde Niederen Bürde war damals noch Ortsbürgermeisterin von Groß Ammensleben. Viele würden nicht wissen, was für Unternehmen in der Ortschaft ansässig seien. "Für viele ist die Veranstaltung ein richtiger Aha-Effekt."