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130 Grundschüler nahmen an dem Aufnahmetest für das Internationale Gymnasium "Pierre Trudeau" teil Eintritt ins Gymnasium, der will erst geschafft sein

Von Karl-Heinz Klappoth 15.01.2013, 02:28

Selbst der Außenstehende konnte die Anspannung spüren, die am vergangenen Sonnabendvormittag am Internationalen Gymnasium "Pierre Trudeau" herrschte. Dabei waren die Gymnasiasten im wohlverdienten Wochenende, dafür aber mussten Grundschüler mächtig schwitzen.

Barleben l "Nichts Ungewöhnliches", wie Schulleiter Dr. Michael Kleinen verlauten ließ. Einmal im Jahr, immer Anfang Januar, herrscht am Internationalen Gymnasiums "Pierre Trudeau" konzentrierte Prüfungsatmosphäre. Etwa 130 Viertklässler hatten sich Sonnabendvormittag eingefunden, um freiwillig an einem zweistündigen Test teilzunehmen. "Er ist letztlich die Voraussetzung für die Aufnahme. Mit diesem Verfahren möchten wir sicherstellen, dass das individuelle Leistungsvermögen der Schüler den Anforderungen der Ausbildung an unserem Gymnasium genügt", erläuterte die stellvertretende Schulleiterin Claudia Neuhaus-Hardt. "Auf Grundlage der erzielten Ergebnisse können dann Schule, Eltern und auch die Schüler ihr reales Leistungsvermögen bewerten. Die Eltern sollten dann mit den Lehrern entscheiden, was für den weiteren Bildungsweg ihres Kindes das Beste ist."

Es gibt beim Übergang keinen Automatismus

Etwa zwei Drittel der Teilnehmer waren Mädchen und Jungen der vierten Klasse der Internationalen Grundschule, die nach dem vierten Schuljahr hier ihren Ausbildungsweg fortsetzen möchten. "Einen Automatismus vom Übergang von der Grundschule zum Gymnasium gibt es nicht - auch in diesem Fall ist Leistung gefragt", so Neuhaus-Hardt. Die übrigen Teilnehmer waren Viertklässler aus der Region. "Unser Einzugsbereich erstreckt sich mit einem Radius von etwa 50 km rund um Barleben. Es gibt aber inzwischen auch viele Nachfragen aus entfernteren Orten", erläutert Ecole-Vorstand Marco Langhof. "Wir denken daher gegenwärtig sehr intensiv über den Bau eines Internates nach."

Wissenstest, Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit

Die Aufnahmeprüfung selbst erstreckte sich über zwei Blöcke a 45 Minuten. Für die Bewerber der Englischklasse fand zusätzlich ein halbstündiger Spezialtest statt. "Neben dem reinen Wissenstest können wir so auch Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit der künftigen Gymnasiasten einschätzen", erläutert Schulleiter Dr. Michael Kleinen.

Was sehr schnell deutlich wurde, der Test umfasste nur bedingt reinen Schulstoff, als vielmehr Sprachverständnis, den Umgang mit Mutter- und Fremdsprache sowie logisches und mathematisches Verständnis. "Es geht uns bei diesem Test um Potenziale, weniger um vorhandene Wissensstände", erklärte Dr. Kleinen. Der Test selbst wird durch die Fachlehrer des Gymnasiums nach einem objektiven Punktesystem bewertet.

Auch wenn die Aufregung längst gewichen ist, die Anspannung hält bei Schülern wie Eltern aber weiter an. Denn die Ergebnisse stehen noch aus, werden spätestens Anfang Februar bekanntgegeben. Also genügend Zeit für Eltern wie Kinder, für den Fall der Fälle neu über den einzuschlagenden Bildungsweg nachzudenken. "Dagegen ist jeder positiv bewertete Aufnahmetest für das Kollegium zugleich Verpflichtung, das Leistungsvermögen der Schüler weiterzuentwickeln. Wir dürfen aber auch im Eifer nicht nachlassen, wenn es mal ein Problem gibt", so abschließend Schulleiter Dr. Kleinen.