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Stadtentwicklungskonzept soll für 15 Jahre fortgeschrieben werden - Externe Firma beauftragt Experten sollen herausfinden, wie das Leben in Wolmirstedt künftig aussieht

Von Gudrun Billowie 02.04.2013, 03:17

Experten sollen herausfinden, wie sich Wolmirstedt in den nächsten 15 Jahren entwickeln könnte. Auf dieser Grundlage sollen künftige Investitionen geplant und Fördergelder beantragt werden.

Wolmirstedt l Die Stadt Wolmirstedt will sich für die Zukunft wappnen. Vorerst auf einem Papier, das den Titel "Stadtentwicklungskonzept" trägt. Dieses Stadtentwicklungskonzept soll eine externe Firma soll zusammen mit den Bürgern und der Verwaltung erarbeiten. In den Stadthaushalt 2013 sind dafür 24000 Euro eingestellt.

Mittelpunkt dieses Konzeptes soll der Umgang mit dem vielzitierten demografischen Wandel sein. Welche Konsequenzen sich aus dem Kippen der Alterspyramide ergeben könnten, macht Bauamtsleiterin Sabine Bednorz deutlich. "Wie viele altersgerechte Wohnungen brauchen wir, wie müssen Wege zukünftig aussehen", nennt sie Beispiele, "aber wir müssen uns auch Gedanken darüber machen, wie wir junge Leute an Wolmirstedt binden."

Der Bauausschuss hat sich bereits mit diesem Thema beschäftigt. Albrecht Greiser (SPD) machte dort mit Hinblick auf den wachsenden Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung auf ein weiteres Problem aufmerksam. "Viele von den Ärzten, die heute noch praktizieren, werden in zehn Jahren nicht mehr da sein. Wir müssen uns Gedanken machen, wie die vielen älteren Leute versorgt werden können." Bauamtsmitarbeiterin Heike Pessel gestand, dass solche Fragen auch im Stadtentwicklungskonzept Eingang finden. "Es ist ein Prozess", so Heike Pessel, "und so, wie über den Hinweis von Herrn Greiser, sind wir für jede Anregung dankbar."

Manche der Fragen, die im Stadtentwicklungskonzept beantwortet werden sollen, werden womöglich auch unbequem sein. Es wird auch geprüft, wie viele Kindergärten und Schulen überhaupt noch gebraucht werden. Und es soll sich in diesem Konzept abzeichnen, wieviele Baugrundstücke mittelfristig benötigt werden.

Zunächst sollen für das Stadtentwicklungskonzept Zahlen und Fakten gesammelt werden. "Grundlage für alle Ideen muss der Istzustand sein", sagt Sabine Bednorz.

Geht es um Stadtentwicklung, wird die Innenstadt immer wieder als Problemzone benannt. "Wir sollten eine Arbeitsgruppe bilden, die sich speziell mit der Innenstadt beschäftigt", sagt Thomas Spelsberg (Die Linke), "an diesem Punkt muss man wirklich was machen, damit Wolmirstedt attraktiv bleibt." Bauamtsleiterin Sabine Bednorz sieht ebenfalls die Brisanz der Innenstadtentwicklung, hat aber schon Erfahrungen gesammelt. "Wir wollten so eine Arbeitsgruppe bereits bilden", sagt sie, "aber es hat sich keiner gemeldet, der mitmachen will."

Im Stadtentwicklungskonzept soll auch die Frage des Wohnungsbaus behandelt werden. Die Allgemeine Wohnungsgenossenschaft (AWG) hat mit dem Bau altersgerechter Wohnungen unter dem Titel "WohnenPlus" gegenüber vom Friedhof begonnen. Auch die Wolmirstedter Wohnungsbaugesellschaft (WWG) verfolgt Pläne, älteren Mietern ein Zuhause zu schaffen.

Dieses Stadtentwicklungskonzept ist nicht das erste, das die Stadt ausarbeiten ließ. Mit Vorgängerkonzepten hatte sich Wolmirstedt beispielsweise am Programm "Stadtumbau Ost" beteiligt, in dessen Folge unter anderem drei Zehngeschosser aus dem Stadtbild verschwunden sind. "Auch in Zukunft ist ein aktuelles Stadtentwicklungskonzept die zwingende Grundlage für die Bewilligung von Fördermitteln in Städtebauprogrammen", heißt es aus dem Rathaus.