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Feuerwehr Kameraden hoffen auf neues Haus

Die Glindenberger Feuerwehr hofft auf ein neues Gerätehaus. Das jetzige genügt den Anforderungen nicht mehr.

Von Gudrun Billowie 06.02.2019, 00:01

Glindenberg l Glindenbergs Ortswehrleiter Andy Opitz hofft, dass die Glindenberger Kameraden bald in ein neues Haus umziehen können. Das Feuerwehrgerätehaus entspricht längst nicht mehr den geforderten Standards. Das wissen auch Verwaltung und Stadtrat. Dennoch: Glindenberg muss sich gedulden. Das Farsleber Gerätehaus ist noch einen Tuck ungeeigneter, sodass dort zuerst neu gebaut wird.

Die alltägliche Arbeit der Kameraden ist davon nicht beeinflusst. Im vergangenen Jahr sind die Glindenberger Feuerwehrleute 37 Mal ausgerückt, zumeist in den Sommermonaten. Ein Einsatz ist besonders in Erinnerung geblieben, eine Tierrettung. Eine Dame hatte die Feuerwehr um Hilfe gebeten, weil ihr Hund beim Baden in der Elbströmung abgetrieben war. „Als wir kamen, hatte es der Hund schon aus eigener Kraft ans Ufer geschafft, aber die Frau war trotzdem sehr dankbar, dass wir gekommen waren“, erinnert sich Andy Opitz. Das Happy End galt nicht nur dem Hund. „Die Dame hat sich bei uns mit einem Grillabend bedankt, das hat uns sehr viel Freude bereitet.“

Obwohl es ein sehr trockenes Jahr war, mussten die Kameraden keinen Dürre-Brand löschen. Das Feuer, das dennoch im Ödland ausgebrochen war, war auf Brandstiftung zurückzuführen. Sturmeinsätze, die die Feuerwehren 2017 in Atem gehalten hatten, gab es 2018 gar keine, dafür weitere Feuer in Lauben und Scheunen.

Zur Glindenberger Ortswehr gehören 69 Mitglieder, darunter 23 aktive Kameraden, zu denen auch zwei Frauen gehören. Der Altersdurchschnitt liegt bei 43 Jahren. Diese Zahl stellt Andy Opitz nicht restlos zufrieden. Er mahnt: „Wir müssen die Jugendarbeit stärken.“

Die ist allerdings gut aufgestellt. Zwölf Mädchen und Jungen widmen sich allwöchentlich der Ausbildung, unternehmen Ausflüge und verbringen Sommertage im Zeltlager. Dabei arbeiten sie eng mit der Jugendfeuerwehr Wolmirstedt zusammen. „Es ist wichtig, dass sich die Kinder kennenlernen“, betont Jugendwart Marek Görges, „das erleichtert die Zusammenarbeit bei späteren Einsätzen.“ Damit verriet er auf Ziel der Jugendfeuerwehrarbeit: mit dem Nachwuchs die Reihen der aktiven Wehr stabil zu halten, bestenfalls aufzufüllen. Dem schließt sich die Kinderfeuerwehr an.

Die aktiven Kameraden absolvierten im vergangenen Jahr 1420 Ausbildungsstunden. Am liebsten denken sie an die Ausbildung im Hafen des Magdeburger Industriegebiets Rothensee zurück. Dort haben sie geübt, eine Ölsperre auf dem Wasser zu legen. Wegen des niedrigen Wasserstandes war der Abstand von der Kaimauer bis zur Wasseroberfläche sehr groß, sie mussten zum Wasser sehr tief hinabsteigen.

Die Glindenberger Feuerwehr wird vom Feuerwehrverein unterstützt. Der hat im vergangenen Jahr eine Wärmebildkamera übergeben. Die dient unter anderem dazu, nach einem Brand Glutnester aufzuspüren. Der nächste große Wunsch steht schon an. „Wir brauchen dringend neue Einsatzkleidung, manche tragen ihre Uniform schon seit 15 Jahren“, macht Ortswehrleiter Andy Opitz deutlich. Dafür wird allerdings die Stadt den Geldbeutel zücken.

Zur Feuerwehrjahreshauptversammlung waren auch Kameraden der Partnerwehr Philippsthal sowie anderer befreundeter Wehren gekommen. Stadtwehrleiter Michael Langrock gab den Glindenbergen ein herzliches „Macht weiter so“ mit auf den Weg. Wolmirstedts stellvertretender Bürgermeister Marko Kohlrausch schätzte die Sicherheit, die Feuerwehrleute der Bevölkerung gewähren, auch ihm. „Wenn die Sirene geht, weiß ich, zu diesem Einsatz fahren Menschen, die Ahnung haben.“ Das sei ein gutes Gefühl. Die ständige ehrenamtliche Einsatzbereitschaft sei gar nicht hoch genug zu würdigen.

Ortsbürgermeisterin Gerhild Schmidt dankte in diesem Zusammenhang auch den Partnern und Familien der Feuerwehrleute für das Verständnis.