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Französisch Fremdsprache als Animation

Die sechsten Klassen der Wartbergschule in Niederndodeleben haben einen besonderen Unterricht erlebt. Das France Mobil war zu Besuch.

Von Christian Besecke 16.09.2018, 11:00

Niederndodeleben l Die meisten der 48 Schüler aus den sechsten Klassen in Niederndodeleben haben sich bisher kaum mit der französischen Sprache beschäftigt. Daher ist das Treffen mit der Lektorin absolutes Neuland für sie – zumal es sich bei Lucie Caroulle um eine waschechte Französin handelt. Sie wohnt in Leipzig und ist für France-Mobil in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt tätig. Dabei handelt es sich um Programm, welches die Menschen in Deutschland für Frankreich, die Sprache und somit die deutsch-französische Zusammenarbeit interessieren soll.

„Im kommenden Jahr können die Schüler bei uns eine zweite Fremdsprache auswählen“, erzählt die Lehrerin für Französisch und Chemie an der Wartbergschule, Michaela Gutsch. „Bei uns werden neben Englisch auch Russisch und Französisch angeboten.“ Die Animationsstunde mit Lucie Caroulle soll den Schülern Lust auf mehr machen. Die Grundidee kennt die Lehrerin von einer anderen Schule, an der sie zuvor tätig war. „Da hat der Grundansatz prima funktioniert, es gab entsprechend viele Kinder, die sich angemeldet haben“, sagt sie. „Mit eventuellen Abbrechern muss man dann in der Folge schon einmal rechnen.“

Lucie Caroulle arbeitet mit den Kindern in zwei Durchgängen. Jeweils eine Klasse absolviert eine Stunde mit ihr. Es wird ausschließlich Französisch gesprochen und die Schüler lauschen ihr neugierig. Die Verständigung läuft auch schon einmal über Gesten, Mimik und über Francois, den Frosch. Diesen stellt die Lektorin entsprechend vor und zwar über das Spiel „Hangman“. Dabei raten die Schüler Buchstaben und am Ende kennen sie den Namen der putzigen Handpuppe. Über ein Würfelspiel geht es weiter. Lucie hat fünf Punkte an die Tafel geschrieben und mit Zahlen versehen. Per Würfelwurf arbeiten die Kinder diese ab.

Sie sprechen mit Hilfe der Lektorin das ungewohnte Französisch, stellen sich dabei kurz mit dem Namen vor, berichten wo sie wohnen oder nennen ihr Alter. Bei etlichen Kinder klappt das schon recht gut.

Das freut auch die anwesenden Lehrkräfte. Neben Michaela Gutsch ist beim zweiten Durchgang auch Klassenlehrerin Silke Wundram anwesend. Lucie ist voll in ihrem Element und weiter geht es mit der spielerischen Erkundung. Dabei werden Farben ins Spiel gebracht und Bilder von Tieren gezeigt. Die Beteiligung der Kinder ist gut und offensichtlich macht ihnen die ungewöhnliche Unterrichtsstunde auch Spaß.

„Es ist gar nicht so einfach, einen Termin mit Lektoren von France-Mobil zu bekommen“, erzählt Michaela Gutsch. „In unserem Fall werden gleich drei Bundesländer betreut. Da müssen beizeiten Anträge gestellt werden.“ Eine Planung von einem Jahr im Voraus sei durchaus üblich. „Da müssen wir die entsprechenden Termine dann so nehmen, wie sie kommen“, sagt die Lehrerin. „In unserem speziellen Fall hat das gut geklappt.“ Eine entsprechende Anmeldung für das nächste Jahr sei schon in Vorbereitung.

Das Programm France-Mobil steht übrigens unter der Schirmherrschaft des jetzigen deutschen Finanzministers Olaf Scholz (SPD) und des französischen Bildungministers Jean-Michel Blanquer und ist bereits 2004 mit dem Adenauer-de-Gaulle-Preis ausgezeichnet worden.