Niedernodeleber Arbeitsgruppe schließt Konzept "Sicherer Schulweg" ab - Im Februar Beschluss durch Gemeinderat Gefahrlos auf dem täglichen Weg zum Mühlenberg
Die Niederndodeleber Arbeitsgruppe hat das Konzept "Sicherer Schulweg" für die Grundschule "Am Mühlenberg" abgeschlossen. Der Gemeinderat soll das Paket im Februar beschließen. Einige offene Fragen müssen aber noch geklärt werden.
Niederndodeleben/HoheBörde l Mit Niederndodeleben bekommt der dritte Grundschulstandort in der Gemeinde ein Schulwegsicherheitskonzept. Das Entstehungsprinzip: Vertreter aus Schule, Gemeinde, Polizei, ADAC, Kreisverkehrswacht und Kreis-Straßenverkehrsbehörde feilen in einer lokalen Arbeitsgruppe mit Eltern und interessierten Bürgern aus dem Dorf an Möglichkeiten, den Schulweg aus allen Ecken des Dorfes sicherer zu machen.
Querung der Schnarsleber Straße ist Gefahrenherd Nr. 1
Ergebnis ist ein Dorfplan mit empfohlenen Schulwegrouten und Hinweisen auf Gefahrenstellen (siehe Skizze) sowie eine Liste mit kurz-, mittel- und langfristigen Empfehlungen zur Verbesserung der Schulwegsicherheit.
Als eine der größten Gefahrenstellen hat die Niederndodeleber Arbeitsgruppe die Querung der Ringstraße/Schnarsleber Straße ausgemacht. In Höhe des alten Trafohäuschens an der Einmündung Ringstraße ist zwar eine Tempo-30-Zone ausgewiesen. Die lang gezogene Kurve bleibt aber schwer einsehbar - besonders für Kinder.
Zur Entschärfung an dieser Stelle hat die Arbeitsgruppe in einem ersten Schritt empfohlen, die Erweiterung der Tempo-30-Zone in Richtung Süden beim Kreisstraßenverkehrsamt zu beantragen. In einem zweiten Schritt soll geprüft werden, ob an einer besser einsehbaren Stelle der Schnarsleber Straße - etwa in Höhe der Ecke am Friedhof - eine Querungshilfe eingerichtet werden kann.
Nutzen Schüler einen Umweg über die Querungshilfe ?
Dazu bedarf es zunächst der Zustimmung der Straßenverkehrsbehörde. Zum anderen muss untersucht werden, ob die Breite von Fahrbahn und Gehweg überhaupt die Errichtung einer massiven Querungsinsel in der Fahrbahnmitte zulässt. Dazu soll es demnächst einen Vor-Ort-Termin geben.
Innerhalb der Arbeitsgruppe und auch in den Gemeindegremien wurden aber auch Bedenken laut: Einige befürchten, dass die Kinder den kürzesten Weg zur Schule nutzen, und nicht den kleinen Umweg über die Querungshilfe gehen würden. Mit dem Problem haben selbst Standorte mit Ampeln zu kämpfen.
Zweite wesentliche Empfehlung der Niederndodeleber Arbeitsgruppe ist langfristig die Gewinnung von jugendlichen Schülerlotsen oder engagierter erwachsener Schulweghelfer - zum Beispiel interessierter Großeltern von Schulkindern. In Wolmirstedt hat die Kreisverkehrswacht beste Erfahrungen mit dem Einsatz von Schülerlotsen gemacht. Jugendliche Schülerlotsen können nur in Gemeinden gewonnen werden, in denen auch Sekundarschulen oder Gymnasien im Ort sind.
Langfristig wird der Einsatz von Schülerlotsen empfohlen
Die räumliche Nähe von Sekundar- und Grundschule in Niederndodeleben wäre perfekt. Die Resonanz der Sekundarschule war aber bisher verhalten. Einsatzort der Lotsen oder Schulweghelfer sollte vor allem die Querungshilfe an der Schnarsleber Straße sein.
Außerdem vorgeschlagen wurden die mittelfristige Errichtung eines durchgehenden Fußweges von den Parkplätzen am Sportplatz bis vor das Schulhoftor.
Desweiteren hält die Arbeitskreis die Verbesserung der Gehwegbeleuchtung am Bördering und in den östlichen Wohngebieten des Dorfes für dringend erforderlich. Dort fehlen mitunter Laternen. Auch das Schummerlicht der neuen Laternen an der Schillerstraße soll verbessert werden.
Für die Schnarsleber Straße und für die Hohendodeleber Straße - aus Richtung Cönterstieg - schlägt die Gruppe digitale Geschwindigkeitsanzeigetafeln vor.
Flexible Tempo-"Smileys" für alle Schulstandorte
Für die Finanzierung dieser elektronischen "Smileys" sollen Sponsoren gefunden werden. Solche transportablen Anlagen könnten auch im Wechsel an anderen Grundschulstandorten der Hohen Börde aufgestellt werden.
Gefordert wird darüber hinaus, dass alle Schulanfänger mit reflektierenden Warnwesten ausgerüstet werden sollen. Und: Gerade zum Schuljahresbeginn verlangt die Niederndodeleber Arbeitsgruppe verstärkte Kontrollen an den Gefahrenpunkten durch das Ordnungsamt und durch die Polizei.
Mit der für Februar geplanten Verabschiedung des Niederndodeleber Schulwegkonzepts durch den Gemeinderat verfügt die Hälfte der Grundschulstandorte - auch Irxleben und Bebertal - über eine solche Sicherheitsempfehlung. In Eichenbarleben und Rottmersleben sollen noch 2013 die Konzepte verabschiedet werden. In Hermsdorf hängt alles davon ab, ob und wo die neue Grundschule gebaut wird. Auch dort hat bereits ein erster Vor-Ort-Termin stattgefunden.