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Grundschule Projekt Elterntaxi verzögert sich

Das Projekt Elterntaxi in Barleben dauert länger. Grund ist vor allem Barlebens schwierige Infrastruktur.

Von Juliane Just 02.04.2019, 01:01

Barleben l Es ist jeden Morgen Chaos. Vor den Schulen Barlebens schieben sich Autokolonnen aneinander vorbei, laufende Kinder huschen dazwischen umher, der Verkehr ist unübersichtlich. Um diesem Problem Herr zu werden, hat die Gemeinde im Jahr 2017 ein Pilotprojekt begonnen. Dabei sollen die Elterntaxis nicht mehr bis vor die Schultür fahren, sondern die Kinder in Hol- und Bringezonen abliefern.

Eigentlich sollte das Projekt bereits im aktuellen Schuljahr 2018/2019 umgesetzt werden, doch die Planungen haben länger gedauert als erwartet. „Wir haben in Barleben eine besondere Infrastruktur. Die vier Schulen liegen nah aneinander, wir haben begrenzt Platz“, so Jens Sonnabend, Leiter des Bau- und Ordnungsamtes. So können zwar einige Hol- und Bringezonen zusammengelegt und damit von zwei Schulen zusammen genutzt werden, doch ob sie am Ende auch genutzt werden, ist fraglich.

Die Idee: In den Zonen können Eltern mit dem Auto kurz parken, die Kinder steigen aus und laufen maximal 300 Meter zur Schule. „Das ist heutzutage jedoch nicht so einfach, da viele Eltern das Kind am liebsten bis ins Klassenzimmer fahren würden“, so Jens Sonnabend. In der Ecole-Schule werden laut seinen Angaben 70 Prozent der Schüler mit dem Auto zur Schule gebracht – alle zur gleichen Zeit, jeden Morgen. Ein Verkehrschaos ist dann vorprogrammiert.

In mehreren Umfragen haben die Planer analysiert, was Eltern und Kinder sich von den künftigen Haltezonen wünschen – und wo sie eventuelle Gefahren sehen. Dort liegt auch die höchste Hürde. „Viele Eltern haben subjektive Gefahrenstellen benannt, die wir nun als Gemeinde prüfen müssen“, erklärt der Bauamtsleiter. Insgesamt acht Standorte für Haltezonen werden laut dem Bauamtsleiter für die Ortschaft Barleben geprüft.

Dabei spielt die bisherige Verkehrsregelung eine große Rolle. Die Planer prüfen, wie man diese zum positiven verändern können. Als Beispiel nennt Jens Sonnabend die veränderte Regelung an beiden Kreisverkehren in der Ortschaft, die den Breiteweg verbinden. Dort könne durchaus über einen Fußgängerüberweg nachgedacht werden, um die Eltern zu beruhigen.

Doch solche Zebrastreifen kann die Gemeinde nicht einfach selbst bestimmen, sondern diese unterliegen strengen Regeln des Verkehrsamtes. Ohne eine Zustimmung des Amtes sind der Gemeinde die Hände gebunden. Eine Beratung in der vergangenen Woche zeigte das Ausmaß.

Trotzdem wollen die Planer allen elterlichen Bedenken nachgehen. „Es bringt uns nichts, wenn wir die Zonen einrichten und die Eltern nutzen sie dann nicht, weil sie Angst um ihre Kinder haben“, sagt Jens Sonnabend. Das Projekt sei eine langfristige Lösung zur Entzerrung des morgendlichen Verkehrs.