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Heimatgeschichte Wer erinnert sich an diese Gebäude?

Um die Dorfchronik zu vervollständigen und weiterzuführen, bittet der Meitzendorfer Heimatverein die Bevölkerung um Mithilfe.

Von Vivian Hömke 14.02.2019, 00:01

Meitzendorf l Die alte gezeichnete Postkarte zeigt oben links den früheren Gasthof von Otto Meyer auf dem Alten Dorfplatz um 1915. Wie die Meitzendorfer Heimatfreunde bereits recherchiert haben, wurde der Gasthof 1931 von Otto Meyer an das Ehepaar Wittig übergeben – bis 1950. Danach war darin ein Konsum-Geschäft untergebracht. Heute wird das Gebäude von Familie Thiedemann als Wohnhaus genutzt.

„Über weiteres Bildmaterial mit Erläuterungen und Texten aus der Vergangenheit über Erlebnisse und Freundschaften würden wir uns sehr freuen“, sagt Bärbel Kriege, Vorsitzende des „Geschichtskreises“. Gleiches gelte auch für die Aufnahme, die oben rechts auf der Ansichtskarte abgebildet ist: die alte Zuckerfabrik mit einer Kaserne. Bauherr war laut Heimatverein Christian Samuel Dorendorf. „Sein Gut weist noch heute die Jahreszahl 1780 aus“, erläutern die Heimatfreunde.

1851 entstand aus dem Gebäude die Zichoriendarre. Dort wurde ein kaffeeähnliches Getränk aus der Wurzel der Gemeinen Wegwarte hergestellt – Zichorie genannt. Um 1906/07 schloss die Zuckerfabrik. „Die Darre und Mühlen blieben noch erhalten bis zum Abriss des Komplexes im Jahr 2001“, berichtet Bärbel Kriege.

Das Bild unten links zeigt die heutige Lange Straße in Höhe der Hausnummer 16 um 1920. Erbaut worden war das Gebäude 1914 von Familie Gerloff als „Kolonialwaren Linnecke, Joh. Senff“. In der Folge wurde das Haus erst an Familie Baum verkauft, dann an die Handelsorganisation verpachtet, später war eine Zweigstelle der Post dort untergebracht, dann die Wohnung von Emmi Kuhnert. Inzwischen gehört das Wohnhaus der Familie Schäfer.

Auf der vierten Aufnahme ist der Meitzendorfer Bahnhof im Jahr 1872 zu sehen. „Für den Bau der Bahnstrecke wurden die Eigentümer der 15 Feldmarken enteignet“, erklärt Bärbel Kriege. Ab 1937 beherbergte der Bahnhof eine Gaststätte mit wechselnden Wirtsleuten und Warteräume für die Reisenden. Am 1. Oktober 2010 wurde der gesamte Komplex dann abgerissen und der Bahnhofsvorplatz neu gestaltet. „Für insgesamt 382.000 Euro wurde eine zeitgemäße Schnittstelle für Bus und Bahn errichtet“, erläutert der „Geschichtskreis“.

Wer weitere Informationen oder Fotos zu den Objekten hat, wird gebeten, sich bei Bärbel Kriege unter 039202/64 11 beziehungsweise 0162/215 12 64 oder bei Klaus Flassig unter 039202/512 52 zu melden.